Graham Masterton: Das Atmen der Bestie
Als der alte Seymour Willis zu mir ins Gesundheitsamt kam, hielt ich ihn für verrückt.
»Okay. Und Ihr Problem ist Lärm im Haus?«
»Nicht Lärm«, sagte er sanft. »Atmen.«
»Vielleicht strömt
ja ein Luftzug durch Ihren Kamin? Manchmal bläst die Luft durch einen
alten Schornstein herab und findet ihren Weg durch Risse in den
Ziegelsteinen der Feuerstelle.«
Er schüttelte den Kopf.
»Hören Sie Kratzen? Füßegetrampel? Irgend so etwas?«
Er schüttelte wieder den Kopf.
»Es atmet,
das ist alles. Wie ein Hund an einem heißen Tag. Es keucht und keucht,
die ganze Nacht lang – und manchmal keucht es sogar am Tag.«
Anmerkung des Autors:
Den
Dämon, dem Sie in diesem Buch begegnen werden, war (und ist) ein echter
indianischer Dämon. Die Legenden, von denen Sie hören werden, sind in
den Zelten der großen Medizinmänner schon vor langer Zeit erzählt
worden.
Es
ist selbstverständlich möglich, die übernatürlichen Kräfte des
indianischen Volkes einfach als Aberglaube abzutun. Doch während ich
über diese besonders bösartige Erscheinung schrieb, erlebte ich eine
Pechsträhne voller eigenartiger Zufälle. Unvorhersehbare Ereignisse
brachen über mich herein: Der Tod meines Stiefvaters, ein Verkehrsunfall
bei 70 km/h, bei dem mein neuer Mustang gegen eine Mauer krachte, meine
Frau wurde ebenfalls in einen Verkehrsunfall verwickelt, außerdem
verlor ich zahllose persönliche Dinge, etwa Scheckbücher und Andenken.
Seltsam war auch, dass ich beim Schreiben immer wieder ins völlig
Nebensächliche abirrte. Es war, als ob das Buch sich dagegen sträubte
geschrieben zu werden.
Aber
jetzt ist es fertig, endlich, und ich hoffe, dass Sie die unheimliche
Vergangenheit Amerikas nun etwas besser verstehen werden und dass
dieses Buch Ihnen auch für zukünftige Gedanken hilfreich sein wird.
Falls Sie es überhaupt wagen – denn dieser Dämon verzeiht nicht ...
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