Thomas Williams (Interview)
Das Interview führte Alexander Weisheit für den Vincent Preis.
Gespenster-Krimi Band 113: Ein höllisches Käferproblem von Thomas Williams
Alexander Weisheit: Hallo Thomas Williams. Schön, dass du dir die Zeit für ein paar Fragen zum Vincent Preis 2023 nimmst. Sicher ist deine Freizeit gut gefüllt mit der Schreiberei, oder?
Thomas Williams: Hallo Alexander. Erstmal danke für die Möglichkeit, mich beim Vincent Preis ein wenig vorzustellen. 2024 ist tatsächlich sehr gut gefüllt mit Projekten. Dazu kommen wir gleich sicher noch.
Alexander Weisheit: Stell dich doch zuerst bitte einmal kurz vor.
Thomas Williams: Nichts schwerer als das. Ich heiße Thomas Williams und bin gebürtiger, wortkarger Ostwestfale. Aufgewachsen bin ich in einem beschaulichen Kurort und weil es dort nicht viel zu sehen gibt, ist schon früh meine Phantasie mit mir durchgegangen. So habe ich bereits als Kind Geschichten geschrieben, wollte aber eigentlich Comics zeichnen, weil ich selber nur ungerne Bücher gelesen habe. Zum Zeichnen fehlt mir aber das Talent. In den Regalen der Buchläden gab es damals außerdem nur King und Koontz. Die sprachen mich erstens nicht an und zweitens waren diese teils dicken Wälzer sehr abschreckend. Irgendwann, als mein Bruder sich Jerry Cotton Hefte kaufte, entdeckte ich daneben den John Sinclair Roman "Todeskuss der Schattenhexe". Die Nummer 680. Das hat mich sofort angesprochen. Außerdem waren es ja nur wenige Seiten und ich konnte es mir von meinem Taschengeld kaufen. Das ist jetzt über dreißig Jahre her, aber ich erinnere mich noch daran, wie sehr mich diese Geschichte damals begeistert hat. Von da an wollte ich Horrorgeschichten schreiben. Ich mochte schon immer Monster, habe im Nachmittagsprogramm Godzilla dabei zugesehen, wie er Städte zertrümmert hat und mich bei Filmen von Ray Harryhausen gefreut, wenn irgendeine Kreatur auf der Bildfläche erschien. In den Neunzigern entflammte meine Fanliebe zu Comics und Horror dann so richtig. Auf Flohmärkten bekam man günstig John Sinclair Romane und Comichefte. Wenn ich so daran zurückdenke, muss mein ganzes Taschengeld dafür draufgegangen sein, aber ich bereue nichts *Lach*. Und obwohl ich zu Beginn zeichnen wollte, bin ich heute überglücklich Autor zu sein.
Alexander Weisheit: Schreiben ist zu einem wichtigen Teil in deinem Leben geworden. Du hast viele Projekte umgesetzt. Erzähl uns mal bitte, was du bis jetzt so alles gemacht hast.
Thomas Williams: Puuuh, da kommt einiges zusammen. Und ich sage gleich, dass ich das alles niemals ohne die Hilfe und Unterstützung vieler Menschen geschafft hätte. Dafür bin ich sehr dankbar. Erst vor ein paar Tagen habe ich wieder ein Manuskript an einen Verlag geschickt und wie jedes Mal war ich dabei total nervös. Ich dachte, dass ich das ja nicht zum ersten Mal mache und habe dann auf mein bisheriges Schaffen als Autor zurückgeblickt. Meine ersten Kurzgeschichten erschienen 2001 in einer Anthologie namens "Webstories". Das Internet war jung und wir Autor*innen fanden uns dort irgendwie. Ich war unglaublich stolz. Inzwischen blicke ich auf gut 70 Veröffentlichungen zurück. In Form von Kurzgeschichten, Kurzromanen, ein Hörspiel, ein Kurzfilm, Comics, Zeitschriftenartikel, Heftromane, etc. Ich war im Radio, in Podcasts, im Fernsehen, hatte Lesungen vor wenigen und vielen Zuschauern. Wie gesagt, das ist nicht mein alleiniger Verdienst. Aber ich mache das nun fast ein Vierteljahrhundert und alle Namen aufzuzählen, die mir geholfen haben, dürfte viel Zeit kosten ... Das hebe ich mir für die Dankesrede beim Vincent Preis auf ;-)
Alexander Weisheit: Nach vielen Kurzgeschichten sind es jetzt ja auch Heftromane geworden. Neben dem Gespenster-Krimi hast du sogar als Gastautor John Sinclair Romane geschrieben. Wie kam es dazu?
Thomas Williams: Wenn ich diese Geschichte erzähle, wird mir immer wieder bewusst, welch ein Zufall es eigentlich war, dass es dazu kam. Der Bastei Verlag hatte 2021 einen Wettbewerb für Fangeschichten zu John Sinclair ins Leben gerufen. Die besten drei Geschichten sollten von Dietmar Wunder, der unter anderem Daniel Craig und Adam Sandler synchronisiert und John in den Hörspielen spricht, für den Podcast vorgelesen werden. Um ehrlich zu sein, hatte ich davon gar nichts mitbekommen. Ein Bekannter schickte mir den Link dazu. Es blieb nur noch eine Woche Zeit, ich war eigentlich mit anderen Projekten beschäftigt. Aber ich dachte auch: "Wann kriegst du mal wieder diese Gelegenheit?" Dazu muss ich sagen, dass es wirklich nur darum ging, dass die Geschichte im Podcast vorgelesen wird. Das war der eigentliche Preis. Und um ehrlich zu sein, hatte ich keine Hoffnung zu gewinnen. Aber ich hatte mal vorgehabt eine Hommage an John Sinclair zu schreiben. Es sollte um einen Polizisten gehen, der wie John mit übernatürlichen Fällen zu tun hat. Jemand, der schon viel gesehen und erlebt hat. Und er sollte Discos hassen, denn die Geschichte spielte in einer, in der die Menschen verbrennen, wenn sie aufhören zu tanzen. Ich habe sie also als eine John Sinclair Geschichte geschrieben und eingereicht, dachte aber, dass die Idee verrissen wird. Kein Witz. Im Internet konnten die Fans anhand von kurzen Inhaltsangaben entscheiden, was sie hören möchten. Und meine Idee lag weit vorne. Das hat mich natürlich sehr gefreut, richtig verrückt wurde es aber, als der Bastei Verlag mich nach Köln zur John Sinclair Night einlud, wo Dietmar Wunder und Jason Dark anwesend sein würden und wo Dietmar Wunder einen Teil meiner Geschichte vorlesen sollte. Die Mail musste ich übrigens dreimal lesen, um sie zu verstehen, was nicht an der Schreibweise lag, sondern einfach daran, dass ich es nicht fassen konnte. Während Dietmar Wunder vorlas, wirkte Jason Dark sehr ... unbeeindruckt und abwesend. Ich hatte wirklich Angst, dass er danach sagen würde, dass ihm meine Geschichte nicht gefallen hat und erinnere mich noch an meinen Beinahe-Herzstillstand, als er anfing mit: "Ich möchte etwas sagen ..." Und danach fing er an die Geschichte zu loben und meinte, ich sollte doch John Sinclair Romane schreiben. Ich fragte meine Frau, ob ich träume und dachte sogar am nächsten Morgen im Hotelzimmer, dass alles nur ein Traum gewesen sein könnte. Denn in jungen Jahren hatte ich mir bereits vorgestellt, John Sinclair zu schreiben und dann passiert es durch eine kleinen Hinweis und weil mein erstes, großes Idol sich dafür ausspricht. Das ist so verrückt, dass es mir sogar heute manchmal schwer fällt, daran zu glauben. Aber seitdem rate ich anderen Menschen, an ihren Träumen festzuhalten und auch kleine Chancen zu nutzen. Man weiß nie, was daraus wird.
Alexander Weisheit: Du bist mit deinem Gespenster-Krimi-Heftroman ‚Ein höllisches Käferproblem‘ zum Vincent Preis nominiert. Dazu schon mal herzlichen Glückwunsch. Kannst du uns kurz sagen, worum es in dem Roman geht?
Thomas Williams: Um die wahre Liebe und die Freude am Sein ... Okay, okay, bei dem Titel glaubt mir das ja doch keiner. Die Idee zu der Geschichte kam mir vor ein paar Jahren, als ich mit der Stadtbahn in Bielefeld unterwegs war. Dabei fiel mir ein recht heruntergekommenes und scheinbar verlassenes Gebäude auf. Ich bin ein großer Fan von Lost Places. Verlassene Wohnhäuser, Krankenhäuser, Nervenheilanstalten, Fabriken, etc. Und ich stellte mir vor, wie es dort drinnen wohl aussieht. Wenn es bewohnt wäre, wer würde darin leben? Und was, wenn es dort etwas gäbe, das dort auf keinen Fall hingehört? Die Geschichte war ursprünglich als Kurzgeschichte geplant gewesen, schlummerte in meinem Notizbuch und als ich die Gelegenheit bekam, nach meinem ersten John Sinclair einen Gespenster Krimi zu schreiben, bin ich wieder auf diese Story gestoßen. Sie spielt in einem sehr viel größeren Gebäude als in dem, das mich inspiriert hat, aber in Bielefeld und nahe der Straße, in der das echte Gebäude liegt. Das Haus in meiner Geschichte steht fast leer, nur noch einige komische Gestalten leben dort. Ich liebe schräge Vögel und über sie zu schreiben. Hier bekommen sie es mit besonders großen Käfern zu tun, die hungrig auf Menschenfleisch sind. Woher diese Monster kommen erkläre ich in einer zweiten Handlung, die von Lesern gerne mit Resident Evil verglichen wird. Darüber möchte ich nicht zu viel verraten, aber ich möchte noch erwähnen, dass ich auch bei dieser Idee felsenfest davon überzeugt war, dass der Verlag sie abschmettert. Nie im Leben hätte ich sie mir beim Bastei Verlag vorstellen können, aber das sind eben die Ideen, die mir durch den Kopf gehen und die ich schreiben möchte. Es macht mich wirklich glücklich, dass ich sie in diesen großartigen Serien wie John Sinclair und Gespenster Krimi ausleben darf.
Alexander Weisheit: Was bedeutet im allgemeinen der Vincent Preis für dich als Autor im Genre Grusel und Horror?
Thomas Williams: Ich sage immer, dass ich Horror in allen Formen und Farben liebe. In jedem Medium. Ob als Geschichte, Film, Comic, Videospiel, Musik, oder was auch immer. Ich bin ein Fan durch und durch, deswegen ist mir dieser Preis sehr wichtig. Seit 2023 unterstütze ich ihn auch finanziell und überlege, ob ich noch etwas mehr tun könnte. Vielleicht ergibt sich da mal was. Wir werden sehen. Wenn wir ehrlich sind, ist der Vincent Preis leidlich bekannt, wie auch viele andere Literaturpreise in Deutschland. Und die meisten davon umfahren das Thema Horror weiträumig, während der Vincent Preis gleich mehrere Gewinner in verschiedenen Kategorien zulässt. Das ist großartig und ich freue mich immer auf die Verleihung, ob ich nun nominiert bin oder nicht. 2023 ging ich zum Beispiel leer aus, es haben aber gleich mehrere meiner Favoriten gewonnen, ich stimme also auch gerne mit ab und gönne den Gewinnerinnen und Gewinnern ihre Urkunde. Aktiv mitzumachen und auf den Preis hinzuweisen hilft hoffentlich, ihn weiterhin zu erhalten. Wie schon gesagt, mag er klein sein, doch ohne ihn würde etwas fehlen. Und seitdem Heftromane nominiert werden können, hat sogar der Bastei Verlag in den letzten zwei Jahren auf den Preis hingewiesen und den Gewinnerinnen eine Aufmerksamkeit zukommen lassen. Dadurch könnte auch die Aufmerksamkeit, was den Preis betrifft, wachsen. Sogar das Virus Magazin hatte mal über ihn berichtet. Ich hoffe, dass das auch weiterhin passiert und mehr Menschen von diesem Award und den nominierten Geschichte erfahren. Das wäre toll für den Vincent Preis und die vielen Künstler*innen.
Alexander Weisheit: Was bedeutet dir persönlich die Auszeichnung mit dem Preis oder erstmal die Nominierung?
Thomas Williams: Ich freue mich wahnsinnig, kein Witz. Obwohl ich in keinem Jahr mit einer Nominierung rechne. 2018 gratulierte mir ein anderer Autor zur Nominierung meiner Kurzgeschichte "Clown-Syndrom". Ich dachte, er müsste sich getäuscht haben, warf dann erst einen Blick auf die Liste und war völlig aus dem Häuschen. 2022 hatte ich wieder keine Hoffnung. Damals grassierte noch Corona, der Brotjob und der Alltag waren oft sehr anstrengend. Ich gebe zu, dass ich den Vincent Preis in diesem Jahr erst gar nicht wirklich verfolgt hatte. Zum Lesen blieb mir ohnehin nur wenig Zeit, ich konnte also für nichts meine Stimme abgeben. Aber ich wollte wissen, ob ich wen unter den Finalisten kenne. Inzwischen bin ich mit vielen Autorinnen, Autoren und anderen kreativen Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen befreundet. Es freut mich, wenn jemand von ihnen eine Auszeichnung bekommt. Die neue Kategorie "Heftromane" war völlig an mir vorbeigegangen, aber irgendwie hatte es mein erster John Sinclair Roman "Im Bann der Hexe" auf die Liste geschafft und kam schließlich auf den vierten Platz. Jetzt kann man natürlich behaupten, dass ich mit einer Nominierung hätte rechnen können, aber nein. Es gab zwar einen kleinen Hoffnungsschimmer von meiner Seite aus, die Auswahl an Geschichten ist aber enorm. Wieso sollte ausgerechnet eine meiner Geschichten ins Finale kommen? Wie sie es geschafft hat, weiß ich zwar immer noch nicht, aber ich danke allen, die für sie gestimmt haben und noch werden.
Alexander Weisheit: Liest du privat auch etwas außerhalb von Grusel oder Horror?
Thomas Williams: Es kommt zwar selten vor, aber hin und wieder lese ich einen Thriller oder eine Biografie. Sehr gerne lese ich auch Bücher über Filme, die mir besonders gut gefallen. Es ist unheimlich spannend zu erfahren, wie schwierig der Dreh bei vielen Meisterwerken war. Heute stehen die Schauspieler*innen einen Monat lang vor grünen Leinwänden, hüpfen auf und ab und dann kommen Spezialeffekte dazu. Damit will ich neue Filme nicht schlecht reden, denn vieles ist anders kaum umsetzbar, aber ich bewundere es, wenn die Sets gebaut werden mussten, Wind und Wetter ausgesetzt waren, von Stürmen eingerissen und wieder aufgebaut wurden. Oder wenn man versucht, London verlassen wirken zu lassen. Wer schon mal in London war, versteht, was ich meine ... Auch kleinere Produktionen wie "Shaun of the Dead" hatten es wahnsinnig schwer, entwickelten sich aber nach dem Start zu Kultfilmen. Das ist etwas, das ich total spannend finde. Manchmal sieht man einen Film danach nochmal mit anderen Augen. Außerdem lese ich viel über Horror in anderen Medien. Ein gutes Beispiel ist "Horror im Comic" von Alexander Braun, das 2023 mit einem Vincent Preis ausgezeichnet wurde. Ein wahnsinnig umfangreiches und interessantes Werk. Damit kommen wir dann auch zu meiner Leidenschaft neben Horror: Ich bin ein großer Comicfan und habe seit meiner Kindheit viele Superheldentitel gesammelt. Inzwischen bin ich davon ein wenig ab, hin und wieder lege ich mir aber wieder welche zu. Die meisten dieser Figuren sind 60 bis 80 Jahre alt, es wurde alles erzählt und alles wiederholt sich. Zur Zeit lese ich besonders alte Horrorcomics gerne. Sachen aus den 50ern bis in die 70er. Und alte Superheldentitel ebenfalls aus dieser Zeit. Die frühen Abenteuer von Batman und Superman sind teils herrlich absurd.
Alexander Weisheit: Wie gestaltest du deine Freizeit neben lesen und schreiben? Hast du besondere Hobbys?
Thomas Williams: Ich bezeichne mich selbst eigentlich immer als langweilig *Lach*. Wie oben schon erwähnt gucke ich gerne Filme, aber das ist wohl nicht besonders. Wenn meine Frau und ich Urlaub machen, halte ich gerne nach Geistertouren oder ähnlichem Ausschau oder ob man irgendwelche Orte mit finsterer Vergangenheit besuchen kann. So etwas finde ich total interessant. In Edinburgh haben wir eine Underground Tour mitgemacht und waren unter der Stadt. In Dublin waren wir bei einer Ghost Bus Tour dabei. Da wurde man mit dem Bus und verdeckten Fenstern an bestimmte Orte gefahren und unterwegs unterhalten. Das Ding war wie eine Geisterbahn auf Rädern. Echt toll. Wer meine Autorensticker kennt, hat auch schon mal eine Comicfigur gesehen, die ich während meiner Schulzeit, etwa Mitte der Neunziger, erfunden habe. Ein blauer Elch mit gelben Hörnen. Wie ich zu ihm kam, weiß ich nicht mehr. Es ist fast dreißig Jahre her und damals wusste ich nicht, dass ich ihn heute noch zeichnen würde. Das ist etwas, was ich aber fast nur für meine Frau oder mich mache. Ganz ohne Veröffentlichungsdruck. Nur zur Entspannung. Die Sticker hat meine Frau entworfen. Deswegen sehen sie auch so gut aus. Durch sie kam ich vor ein paar Jahren zum legalen Sprühen von Graffitis und so entstanden ein paar Wandbilder mit dem Elch. Inzwischen schmückt er auch den Sticker der Death Core Band "Call of Charon", in der ein Freund von uns Gitarre spielt. Diese Aufkleber habe tatsächlich ich gezeichnet. Und es freut mich außerordentlich, dass sie die Band demnächst bei ihrer ersten Europatournee begleiten werden. Das Bild war anfangs für einen Sketch Contest von unserem Freund gedacht, enthielt aber einen Insider bezüglich der Band. Inzwischen verwende ich den Elch ein wenig als Maskottchen für mich, leihe ihn aber sozusagen auch mal Freunden aus, wenn sie das möchten. Mit Horror hat er eigentlich nicht viel zu tun, es sei denn, mir kommt ein entsprechendes Motiv in den Sinn.
Alexander Weisheit: Könntest du dir vorstellen auch mal in einem anderen Genre als Grusel/Horror zu schreiben? Wenn ja, in welchem?
Thomas Williams: Jein. Ich habe mich mal an Science Fiction versucht und kam mir komplett verkehrt vor. Als ob ich da nicht hingehöre. Wie jemand, der nicht weiß was er tut oder wie etwas funktioniert, egal wie sehr ich es versucht habe. Und ich habe es wirklich lange versucht ... Ich bewundere Menschen, die sich so etwas ausdenken und diese Welten erschaffen können. Ganz ehrlich. Ich beschäftige mich zwar eher selten mit dem Genre, aber wenn ich es in Comics oder Filmen sehe, frage ich mich immer, wie man auf solche Sachen kommt. Diese Kreaturen, Maschinen, Planeten. So etwas liegt mir gar nicht, aber ich finde es wirklich bewundernswert. Meine Kurzgeschichte "Flucht vom Planeten Rigor Mortis" die in der Anthologie "Blutige Welten" im Leseratten Verlag erschienen ist, könnte man als SciFi Horror bezeichnen, aber eigentlich ist es eine Hommage an die Monsterfilme der Universal Studios mit Bela Lugosi als Dracula, Boris Karloff als Frankensteins Monster und so weiter. Außerdem war die Serie "Twilight Zone" eine Inspiration. Vielleicht wird es mal wieder eine SciFi Horrorgeschichte von mir geben. Da hätte ich richtig Bock drauf. Warum nicht mal über Werwölfe auf einer Raumstation schreiben? Irgendwo ist bestimmt immer Vollmond ... Aber ich denke, dass ich dem Horror treu bleibe. Es gibt ja noch weitere Möglichkeiten für Crossover, wie einen Horror Western, eine Horror Love Story, etc. Entschuldige das Wortspiel, aber das Genre liegt mir halt im Blut.
Alexander Weisheit: Woran arbeitest du gerade? Was steht in Zukunft spannendes an?
Thomas Williams: Ich schreibe wieder an einem John Sinclair Roman, der in den nächsten Wochen sicherlich fertig werden dürfte. Und danach stehen auch schon mehrere Projekte in den Startlöchern, darüber rede ich aber am liebsten, wenn etwas spruchreif ist. Tatsächlich sollen es etwas weniger Kurzgeschichten werden, aber auch solche kommen natürlich noch. Erst einmal freue ich mich darauf, dass am 30.03.2024 mein neuer Gespenster Krimi "Das Kostüm" erscheinen wird. Er unterscheidet sich sehr von meinen ersten beiden, obwohl es wieder für mich typische Elemente gibt. Die Geschichte ist jedoch eher eine Gruselgeschichte, als Monsterhorror, wie es die beiden Vorgänger waren. Es geht um einen Mann, der durch Musik reich wurde und seit seiner Kindheit Fan einer bestimmten Comicserie ist. Er kauft sich das Kostüm aus einer der Verfilmungen, das allerdings lebendiger ist, als es sein sollte. Die Idee kam mir vor ein paar Jahren, als ein Kostüm aus dem Film "Teenage Mutant Ninja Turtles III" versteigert werden sollte. Im Internet gibt es Bilder dazu und das Ding sieht aus wie ein Zombie Ninja Turtle. Ich wollte unbedingt eine Geschichte um solch ein Kostüm schreiben, deswegen enthält der Roman auch Verweise auf die Geschichte der Turtles. Natürlich musste ich mir eine eigene Serie ausdenken. Es ist trotzdem ein echtes Herzensprojekt für mich gewesen und ich freue mich unheimlich darüber, dass diese Geschichte einen Platz in der Kult-Reihe "Gespenster Krimi" gefunden hat. Ein ganz, ganz großes Dankeschön an den Verlag dafür.
Alexander Weisheit: Was möchtest du den Leser:innen zum Schluß noch sagen?
Thomas Williams: Ich möchte mich bei allen bedanken, die meine Geschichten lesen, sie weiter empfehlen, rezensieren, mir auf verschiedenen Kanälen folgen. Zwar ist es nicht mein Ziel, vom Schreiben zu leben oder berühmt zu werden, aber dass da draußen Menschen sind, die meine Ideen mögen, macht mich sehr glücklich. Und ohne sie könnte ich nicht das tun, was ich tue und an so vielen tollen Projekten arbeiten.
Alexander Weisheit: Vielen Dank, Thomas. Für deine weiteren Projekte wünsche ich dir viel Erfolg.
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