Interview mit Erik R. Andara
Stell dir einen schlichten, schwarzen Raum vor, zwei sich
gegenüberstehende blutrote Kanapees, einen schlichten, weiß lackierten Tisch,
eine weiße Vase mit einer schwarzen Dahlie. Im Hintergrund hören wir Trent
Reznor:https://www.youtube.com/watch?v=Hwvata_ZoxM
VV: Moin Erik, schön, dass du heute hier bist. Nimm bitte Platz.
Was magst du trinken?
E.R.A.: Hallo Vincent, freut mich, hier sein
zu dürfen. Hmmm, ich denke, ich nehme einen Kaffee mit heißer Milch und
Milchschaum, wenn so etwas da ist, eine Melange, wie man bei uns in Wien sagen
würde.
VV: Du bist zwei Mal in der Endrunde des Vincent Preis! Einmal
ist dein Buch „Am Fuß des Leuchtturms ist es dunkel“ für die beste
Storysammlung nominiert und zum anderen bist du mit deiner Illustration zu NextWeird für die beste Horror-Grafik vorgeschlagen. Wie fühlt sich das an?
E.R.A.: Naja, nachdem das ja meine allererste Nominierung für einen
Literaturpreis ist, fühlt sich das schon äußerst gut an. Es lässt mich in aller
Deutlichkeit wahrnehmen, dass meine Geschichten auch wirklich bei den Lesern
und Leserinnen ankommen und geschätzt werden,
und nicht irgendwo dazwischen im Nirvana des Ungelesenseins verpuffen.
Ich verfolge den Vincent-Preis als Genrepreis ja jetzt schon ein Weilchen, und
gleich mit meinem allerersten Buch auf die Shortlist zu kommen, ist schon eine
besonders freudige Überraschung.
VV: Erzähl uns doch erst einmal etwas über Next Weird. Wie kam da die
Zusammenarbeit zustande und wie bist du da vorgegangen?
E.R.A.: Sofort als mir mein Verleger und
Freund Tobias Reckermann das erste Mal erzählt hat, was das Next Weird werden
soll, und was er damit plant, war ich regelrecht von den Socken. Ich habe umgehend
erkannt, dass er damit auf dem deutschsprachigen Raum neuen Boden bestellen
wird, indem er wirklich wichtige moderne Weird Fiction, und zwar nicht
irgendwelche, sondern die großen Namen aus
dem amerikanischen Raum, teils das erste Mal überhaupt in deutscher Übersetzung
zu uns holt. Das ist schon ein dickes Ding, und ich wünsche mir, dass ganz ganz
viele SchauerliteraturliebhaberInnen da draußen bald erkennen können, was er
damit vollbracht hat. Für mich ist das nämlich wahre Pionierarbeit, wie es sie schon
länger in dem Bereich nicht mehr gegeben hat. Auf jeden Fall hat damals bereits
ein Cover existiert, ein ziemlich vortreffliches noch dazu, das er aber dann
aus diversen Gründen leider nicht benutzen konnte. Als ich davon erfahren habe,
habe ich mich sofort angeboten, ihm ein neues zu illustrieren, und war geehrt,
als ich das dann auch wirklich tun durfte. Wie gesagt, Geschichtensammlungen
wie das Next Weird in seiner visionären Konzeption kommen nicht alle Tage, das
ist schon ein Ding, da dabei sein zu dürfen. In Rücksprache mit ihm habe ich
dann vier Vorabskizzen erstellt, dabei hat sich schnell herauskristallisiert,
was davon er gerne hätte, und dementsprechend ist dann das Cover zustanden
gekommen. Ich freue mich noch immer wahnsinnig, dass ich für all die
unglaublich großartigen Schriftsteller im Next Weird das Zierblatt stellen
durfte.
VV: Zu deinem Erzählband hast du auch das Cover illustriert. Wie ist das
eigentlich, wenn man seine eigenen Gedanken visualisieren kann? Macht das
zufrieden oder raubt einen der Perfektionist den Schlaf?
E.R.A.: Um ehrlich zu sein, würde ich das inzwischen eigentlich lieber nicht
mehr machen, es ist halt nach wie vor die praktischste und vor allem
kostengünstigste Methode, um meinen Geschichten das visuelle Mäntelchen zu
verpassen, das ich mir am ehesten dafür vorstellen kann. Ich arbeite ja bereits
seit 2000 als Illustrator und Kunstmaler, aber in den letzten Jahren bin ich
mit dem Schreiben immer glücklicher geworden. Am liebsten würde ich meine Zeit
nur noch ins Schreiben stecken und empfinde dann die illustrative Arbeit leider
oft als zeitraubend. Es macht mir natürlich nach wie vor Freude, aber nicht
ansatzweise so viel Freude, wie ein Buch zu schreiben, das ist die wahre Crux
für mich dabei. Jede Stunde, die ich nicht meinen Manuskripten oder lesend
einem guten Buch widmen kann, ist derzeit eine verlorene Stunde für mich.
Vielleicht ändert sich das ja irgendwann wieder.
VV: Ist eigentlich erst das Bild und dann die Idee oder umgekehrt?
E.R.A.: Zuerst ist IMMER die Idee in meinem Kopf. Das war eigentlich schon zu
der Zeit so, als ich noch viel mehr gezeichnet und gemalt hab. Zuerst kam die Idee und dann erst habe ich mich an
die Konzeptionierung und Ausarbeitung gemacht – früher mit Stift und Pinsel,
heutzutage mit der Tastatur.
VV: So, ich sehe ich presche wieder sofort los. Sorry. Erik, wer bist du
eigentlich? Lebst du von deiner Kunst oder gibt es noch einen Brotjob?
E.R.A.: Ich arbeite momentan intensiv daran, von meiner Schreiberei zu leben.
Aber jeder, der das schon einmal versucht hat, weiß, zu welchem Kampf gegen
Windmühlen das führen kann. Zurzeit bringt mir das Schreiben noch wirklich
wenig Geld, viel zu wenig um davon leben zu können. Ich hoffe, dass sich das
bald ändern wird – so bald als möglich. Wie gesagt, bin ich niemals in meinem
Leben glücklicher, als wenn ich an der Tastatur klebe und Geschichten schreibe,
okay, ein gutes Buch zu lesen kommt dem schon sehr nahe. Durch
Illustrationsarbeiten, die ich ja aus monetären Gründen immer noch hin und
wieder betreibe, kommt auch ein bisschen was dazu. Und was ich sonst noch so
brauche, verdiene ich mir in Teilzeitjobs, vor allem in der sozialen Betreuung
von ehemals obdachlosen und suchtkranken Menschen. Da leite ich mitunter auch
Zeichenkurse, Hauszeitungen und andere diverse kreative Projekte, dazwischen
gehe ich schon auch mal als Streetworker auf Tour. Immer gerade so viel, dass
ich Wohnung, Nahrung und Medizinisches bezahlen und meinen geliebten Hund
Melvin versorgen kann. Alles andere läuft für mich unter Luxus und ist die die erzwungene Absenz von meinen Manuskripten nicht wert.
VV: Und wie kommt deine Begeisterung für Horror?
E.R.A.: Ich habe da einmal einen Artikel dazu geschrieben,
vielleicht darf ich den hier lassen. Er ist auf Meiner Facebook-Seite zu lesen.
Darin
beschreibe ich, wie ich schon in jungen Jahren das richtige, also das
metaphysische Fürchten, aus einem Buch voller Schauergeschichten erlernt habe.
Darin waren unter anderem Erzählungen
von Bloch, HP Lovecraft und Ambrose Bierce enthalten. Dieser formidable
literarische Terror, der die Seele zu erweitern vermag – wie es Ann Radcliffe
in ihren Schauertheoremen so trefflich nennt – der hat sich mir schon jung in
die Seele geprägt und seitdem nicht mehr losgelassen.
VV: Gibt es innerhalb des Genres bestimmte Vorlieben? Wenn ja,
warum?
E.R.A.: Ja, die gibt es ganz eindeutig: mein Herz gehört der
modernen Weird Fiction, jener Art von Schauergeschichten, die hierzulande
leider von allen Seiten überaus stiefmütterlich behandelt wird. Wenn man erst einmal
Leute wie John Padgett, DP Watt, Laird Barron, Stephen Graham Jones, TE Grau
und wie die großen aktuellen Vertreter der Gattung noch heißen, gelesen hat,
dann versteht man mich vielleicht. Sie schaffen es, die Grenze zwischen Alltag
und Andersartigkeit, Vertrautheit und Bedrohlichkeit, Harmonie und Disharmonie
nur durch ihre geübte Sprache derart gekonnt zu verwischen, dass man nicht
anders kann, als sich während des Lesens voller Genuss davon aufsaugen zu
lassen, und diese Erfahrung zwangsläufig aufs eigene Leben in all seiner
glorreichen Absonderlichkeit umzumünzen. Obwohl von Leuten, die es nicht besser
wissen können, oft und gerne ein scharfer Strich zwischen sogenannter
Hochliteratur und Phantastik gezogen wird, ist gerade die Weird Fiction ein
Beweis dafür, dass es diese artifizielle und philisterhafte Unterscheidung de
facto nicht gibt.
VV: In deinem Erzählband sind die Protagonisten alle leidend,
gebrochen, tragen ein schweres Schicksal mit sich herum. Man könnte meinen,
dann ist die Fallhöhe zu gering, aber du quälst sie dann ganz ordentlich. Woher
kommt deine Begeisterung für gebrochene Charaktere, wo doch alle gerade nach
Superhelden verlangen?
E.R.A.: Ich bin zwar erst junge 42, aber behaupte, dass ich
bislang ein sehr bewegtes Leben geführt habe, im Guten genauso wie im
Schlechten. Ich habe dabei vor allem gelernt, dass gerade gebrochene Menschen
dem, was ich jetzt einmal Wahrheit nennen will – was immer das auch bedeutet
mag – am nächsten kommen. Und ich habe auch gelernt, dass immer, egal in
welcher Lebenslage auch, Schönheit zu finden ist. Oft ist sie noch viel
intensiver wahrzunehmen, wenn die Umgebung finster ist und sie dadurch hell darin
erstrahlen kann. Dazu muss man aber erst einmal das Licht rundherum erlöschen
lassen. Das sind meiner Meinung nach die aufrichtigen, die interessanten
Charaktere. Figuren, die auf dem harten Weg gelernt haben, wer sie selbst sind,
oder das eben noch auf dem harten Weg lernen müssen. Und dabei spreche ich
nicht von körperlichem Schmerz oder fleischlicher Grausamkeit, es geht mir nur
um den Geist, nur darum, Perspektiven und Sichtweisen zu hinterfragen. Da wären
wir dann auch wieder beim bittersüßen Terror, dem man am besten ein paar
Tropfen intensiven Horror beimengt; aber gerade genug, dass man ihn im Bouquet
erahnt, dann stimmt die Mischung für mich, um eine aufrechte, eine bewegende
und eine Geschichte mit Relevanz zu erzählen.
VV: Darf ich verraten, dass ich deine Erzählungen, deine Art zu erzählen sehr
schätze? Gerade bei deinen ersten beiden Geschichten findet ein großer Wechsel
statt. Raumflucht hatte etwas von Poe und Am Fuß des Leuchtturms ist es dunkel
hat mich in meine damalige ausufernde Begeisterung für Akira zurückversetzt.
Kommt das intuitiv und passiert das einfach?
E.R.A.: Jein, würde ich gerne darauf antworten. Ich lese viel und intensiv, und
oft genug stoßen gute Geschichten meine eigenen Erzählungen an. Da nehme ich
dann natürlich die Töne und Motive aus
ebenjenen Geschichten mit, und versuche sie durch Variation zu meinen eigenen
zu machen. Teilweise passiert das sicherlich intuitiv, dann aber auch schon
einmal geplant. Alles, was mir nützt, um eine gute Geschichte zu erzählen, wird
eingepasst und verbaut, da kenne ich wenige Hemmungen.
E.R.A.: Hmm, ja, aber ich stelle quasi nur Stützpfeiler für die Kulissen und
Türen auf, durch welche meine Protagonisten müssen, um ans Ziel zu gelangen.
Wie sie dorthin kommen, überlasse ich ihnen gerne selbst. Dadurch, dass ich
ihnen eigene Entscheidungen zugestehe, kann ich mich auch gleichzeitig davon
überzeugen, dass sie lebendig genug sind, um für die Geschichte zu
funktionieren. Es gibt für mich in Geschichten kaum etwas Schlimmeres, als
Figuren, an denen man die Fäden erkennen kann, anhand derer der Autor oder die
Autorin sie durch den vorgeplanten Plot schleift. Was ich allerdings betreibe,
ist penible Recherchearbeit über alle Themen und Elemente, die meine geplante
Geschichte enthalten soll. Dadurch ergeben sich viele Dinge darin ganz von
selbst, ohne dass man sie zuvor großartig festlegen muss.
VV: Nochmal zurück … was hat es mit deinem Titel auf sich? Welche Aussage
steckt dahinter?
E.R.A.: „Am Fuß des Leuchtturms ist es dunkel“, das ist ein japanisches
Sprichwort, das vor allem als Warnung vor Untiefen zu verstehen ist, vor denen
man sich aufgrund ebenjenes Leuchtturms allzu sicher fühlen könnte. In der
titelgebenden Geschichte liegen diese Untiefen eben in den Sozialen Netzwerken
und auch der Vergangenheit des Protagonisten.
VV: In deiner letzten Geschichte „Nachtzug nach Carcosa“ beziehst du dich auf
Richard W. Chambers´ „Der König in Gelb“. Eine sehr atmosphärische Erzählung,
die aktuell sehr oft in verschiedenen Kontexten referiert wird (True
Detective). Was fasziniert dich daran?
Übrigens fand ich die Hommage mehr als gelungen! Und vor allem modern und
eigen.
E.R.A.: Danke für das große Lob, Vincent. Es ist, glaube ich,
vor allem der Interpretationsspielraum, den dieser oberflächlich so ikonische
König in Gelb bietet. Etwas, das ja auch H.P. Lovecrafts Mythos meiner Meinung
nach so gut altern hat lassen. Es fallen stets bloß vage Beschreibungen einer
unfassbaren Wahnsinnigkeit, eines nicht einzuordnenden Irrsinns. Um Chambers selbst zu zitieren:
“Camilla: You, sir, should unmask.
Stranger: Indeed?
Cassilda: Indeed it’s time. We all have laid
aside disguise but you.
Stranger: I wear no mask.
Camilla: (Terrified, aside to Cassilda.) No mask? No mask!“
Keine Maske – was immer man sich auch darunter vorstellen mag, das wird da darunter liegen. Da ist zu einer Hand das deutliche Signal seines zerrissenen gelben Mantels, der die Vorstellungskraft beflügelt, und zur anderen Hand das Darunter, das Darüber, das Nebenher und das Dazwischen, da liegt diese formidable leere Leinwand einer Maske, die keine Maske ist. Wie könnte man so eine Möglichkeit auslassen, auf so ein bekanntes Stück eine ganz eigene Variation zu verfassen. Oder bessergesagt, die unzähligen Möglichkeiten darauf zu variieren. Ich möchte nicht ausschließen, darauf noch einmal zurückzukommen, dafür ist diese königliche Erscheinung der zelebrierten Wahnwitzigkeit viel zu gut. Dass ich True Detective geliebt habe, hat mich NATÜRLICH in diesen Ansichten gestärkt. Aber da hatte ja auch einer der großen aktuellen Weird Fiction Schriftsteller – wenn nicht der größte überhaupt –, nämlich Laird Barron, indirekt seine Finger drin.
VV: Gibt es etwas Übersinnliches in deinem Leben das dich
geprägt hat?
E.R.A.: Ich möchte behaupten, dass ich zeit meines Leben sehr
fasziniert davon war, die Dinge zu hinterfragen, und oft genug darauf gestoßen
bin, dass ab einer gewissen Ebene rein rationale Antworten nicht mehr genügen
KÖNNEN. Das hat mir schon jung
mannigfaltige Erfahrungen beschert, die dann eben auch nicht rein rational
erklärbar waren. Noch dazu mochte ich die Nacht schon immer lieber als den Tag,
den Sommer immer schon lieber als den Winter, in der Abwesenheit von Licht
verstärkt sich sowas schon einmal. Ob man das dann als übernatürlich bezeichnen
soll? Ich weiß nicht. Wahrscheinlich ja, also ich bin auf meiner Suche nach
Antworten schon immer vom Okkultismus angezogen worden, da lernt man dann
manche Dinge anders zu sehen. Das
verhält sich aber auch so, wenn man religiös oder einfach nur psychisch krank
ist. Wann man lang genug an den eigene Wahrnehmungen bohrt und sägt und
hämmert, dann wird man irgendwann dahinter auf eine vermeintlich Leere stoßen,
die erforscht werden möchte. Ich denke, dem liegt eine allgegenwärtige
Sinnfrage zugrunde, die uns als Menschen begleitet. Verzeih bitte, wenn ich
hier nicht konkreter werde, aber ich befürchte, diese Frage zu beantworten
würde mich zu Ausschweifungen veranlassen, für die hier nicht der Platz ist.
Vielleicht beim nächsten Gespräch. Vielleich nur so viel noch: ja, ich glaube,
dass das, was wir wahrnehmen und uns als Konsensrealität zurechtgelegt haben,
fadenscheiniger ist, als man das gemeinhin annehmen möchte. Da muss man nur
einmal auf die eine oder andere Art gebrochene Menschen fragen, wie sie das
sehen.
VV: Gibt es DAS Böse?
E.R.A.: Nein. Das Böse ist immer eine Frage des Standpunkts,
ebenso wie das Gute. Oder mit einem bekannten Zitat: was für die Fliege Chaos
ist, ist Ordnung für die Spinne. Diese Einsicht hilft einem halt wenig, wenn
man gerade die Fliege ist.
VV: Erik, es steht ein weiterer Roman in Zukunft von dir an …
kannst du dazu schon etwas verraten? Zum Beispiel, was es mit dem Titel auf
sich hat? ;)
E.R.A.: Ja, mein lange herbeigesehnter Debütroman steht zur
Veröffentlichung am 31, Mai an. Er wird in einer limitierten Erstauflage von
150 Stück erscheinen und bis Ende April kann man ihn noch vorbestellen. Dazu am
besten auf die Seite des NIGHTTRAIN, meines Verlags gehen, unter: Im Garten Numen.
Dort
findet man alle benötigten Informationen zum Buch.
Ich
persönlich denke, „Im Garten Numen“, so wird der Roman heißen, ist das bisher
ausgereifteste Buch, das ich geschrieben habe. Ich habe all meine
Schreiberfahrung der letzten 14 Jahre genommen, mich um eine erstklassige
Lektorin umgesehen und mit ihrer Unterstützung diese Geschichte erzählt. Dabei
habe ich versucht, ganz viele Erwartungshaltungen, die man allgemein
entsprechenden Büchern entgegenbringt, irgendwo unterwegs zu brechen und ad
absurdum zu führen, gleichzeitig aber auch soviele als möglich davon zu
erfüllen. Ich in echt schon gespannt, wie das angenommen wird.
Es
handelt von einem Vater, der im Waldviertel, einer ländlichen Gegend
Österreichs, nach seiner verschwundenen drogenkranken Tochter sucht und dabei
Wege in die Finsternis entdeckt, die er aus seiner eigenen Vergangenheit nur
allzugut kennt.
Das
„Numen“ steht für den göttlichen Willen, das stets bestimmende, gestaltlose
Göttliche, dem man sich keinesfalls entziehen kann, der Garten hingegen … naja,
am besten selbst sehen. Unter dem zuerst genannten Link gibt´s eine Leseprobe,
ich denke, dass man dort bei Interesse schnell erkennen kann, was einen
erwartet.
VV: Vielen Dank, dass du da warst. Ich hoffe, wir lesen noch
viel, viel mehr von dir und rücken dir die Daumen für den Vincent Preis!
Ich habe zu danken, Vincent, es war mir eine Freude.
Und zum Abschluss gibt es bei mir immer noch die ...
Bullets (Wie aus der Pistole geschossen …)
VV: Das Buch, das dich am meisten bis heute geprägt hat?
E.R.A.: „Das Schloss“ von Franz Kafka
VV: Stadt oder Land?
E.R.A.: Stadt
VV: See oder Meer?
E.R.A.: Meer
VV: Du dürftest ein Monster oder Schurke sein. Wer oder was
wärst du?
E.R.A.: Doctor
Doom
VV: Zombie oder Vampir?
E.R.A.: Vampir
VV: Warum?
E.R.A.: Weil ich es mir wundervoll vorstelle, alle Zeit der Welt zu haben, um
zu beobachten, was man beobachten möchte, aller Bücher zu lesen, die man lesen möchte,
und der Welt dabei zusehen kann, wie sie verändert, während man selbst
stillsteht. Gerade diese Vorstellung hat mich in jungen Jahren besonders zu Anne
Rices Büchern hingezogen. Und weil ich Vampire einfach für ästhetische
Geschöpfe halte, egal in welcher Derivation.
VV: Du dürftest ein Horrorbuch deiner Wahl verfilmen? Welches wäre das und mit
welcher Besetzung?
E.R.A.: Oh, ich schaue kaum Filme, ich
befürchte, bei dieser Frage fällt mir nicht viel ein. Vielleicht „Mountains of
Madness“, in dem Guillermo del Toro nur Kulissen, Kostüme und Masken
beisteuert, während ein anderer Regisseur sich um die Darbietung der Geschichte kümmert.
VV: Kakerlake oder Spinne ?
E.R.A.: Kakerlake
VV: Eine Widmung, die du gerne schreiben würdest, man das aber nicht machen
kann?
E.R.A.: Ich widme gerne mit „Erik starb für Deine Sünden“, ich bin mir sicher,
dass da einige schon genug Anstoß daran nehmen würden.
VV: Musik, Musik, Musik, drei Interpreten/Band, die du immer hören kannst?
VV: The Melvins, Rachmaninoff und Earth
VV: Schreiben ist für mich …?
Danke für das feine Gespräch, es war mir eine große Freude!
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