Michael Knoke: Nacht über Rochester

„Wonach musste sie Ausschau halten? Eine Tür, vergessen von der Gegenwart. Rechterhand sah sie die Treppe, die zur Kellertür hinab führte. Lydia ging weiter. Mit fester Hand umklammerte sie den Schlüssel in ihrer Jackentasche. Verschlungene Efeuranken überzogen die Fassade und bildeten einen grünen Vorhang, der etwas zu verdecken schien. Lydia schob sich durch das Pflanzengestrüpp … und verharrte überrascht. Das musste es sein!, durchfuhr es sie wie ein Blitz. Eine schwere, dunkle Holztür mit geschnitzten Reliefs und einem stilisierten Löwenkopf verbarg sich hinter dem dichten Efeuvorhang. Lydia nahm den Schlüssel aus der Tasche und steckte in mit vor Aufregung zitternden Händen in das riesige, altertümliche Schloss. Nur widerwillig wollte er sich im Schloss drehen lassen, und Lydia musste all ihr Kraft aufwenden, doch plötzlich ertönte ein lautes Klicken, und die Tür ließ sich mit sanftem Druck nach innen bewegen. Knirschend glitt sie über den steinernen Fußboden und offenbarte staubige Finsternis.“

Es ist ein klassisches Motiv des Schauerromans, wie man es etwa aus Daphne du Mauriers „Rebecca“ kennt, das Michael Knoke in seiner ursprünglich als Heftroman angelegten Erzählung „Nacht über Rochester“ bearbeitet: eine junge Frau zieht nach der Hochzeit in das schloßartige Herrenhaus ihres Mannes in der rauen Landschaft Cornwalls. Doch bald offenbaren sich ihr die Schatten, die auf seiner Vergangenheit lasten … der rätselhafte Tod seiner ersten Frau, die als Geist durch Rochester-House wandert, der Fluch des alten Lord Rochester, und das merkwürdige Verhalten der Dienerschaft, die der Familie bedingungslos ergeben ist. Und nur die Liebe vermag das Böse zu besiegen.

Der Roman erscheint als in Manufaktur hergestellter Broschur-Band zum Preis von 12,00 € zzg. 2,40 € Versand und kann unter joeg(at)the-house-of-usher.de bezogen werden.

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