Maria Valua: Im Netz des "Engelmachers"

Ein zufälliger Fund im Park: ein Video, ein blutbefleckter Frauenschuh und ein Tagebuch, notdürftig und in aller Eile unter einem Busch versteckt: Hinweise für einen grausamen Mord an einer jungen Frau? Eine Psychologin findet bei Ihrer Aushilfstätigkeit in einem Polizeiarchiv ein Tagebuch aus einer abgelegten Akte. Diese entpuppt sich als die Autobiographie eines perversen Sexualmordes, in welchem sich der Tagebuchschreiber, ein dem Alkohol verfallener Immobilienmakler als Hauptverdächtiger verstrickt findet. Obwohl die Akte als reines Phantasieprodukt bereits in die Archive gewandert ist, erkennt die Psychologin den Täter wieder und findet sich in eine tödliche Intrige aus Sex, Porno und Sadomasochismus verwickelt, klebt im Netz des "Engelmachers" Der Roman ist ein Zwitter aus Psychothriller und Horrorroman, allerdings in seiner schonungslosen Offenheit nichts für zarte Gemüter.Sanft mit einem piano beginnend kumuliert die Handlung Kapitel für Kapitel zu einem fulminanten Crescendo - Ende offen!Maria Valua hat in ihrem Erstlingswerk : Im Netz des "Engelmachers" die männliche Seele ihres Protagonisten mit chirurgischer Gnadenlosigkeit seziert, wie es nur eine erfahrene Psychologin vermag. Hemmungslos und spielerisch schwelgt sie in den erotischen Fantasien von zart bis ultrahart, die De Sade und Pauline Seagè glanzlos hinter sich lassen, nicht ohne jedoch den Kontakt zur gleichzeitig hilflos-unschuldigen Seele ihrer Figur zu verlieren. Als Bühne des Geschehens, lässt sie das alte Spandau der 60-iger und 70iger Jahre , plastisch in ihrer Geschichte wieder aufleben .
 

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