Interview mit Michael Dissieux
Vincent Preis: Hallo Michael. Stell dich unseren Lesern doch mal vor. Wer ist Michael Dissieux?
Michael Dissieux: Ich bin 44 Jahre alt und arbeite als Busfahrer im Linienverkehr in Saarbrücken. Ich schreibe seit 33 Jahren Kurzgeschichten und Romane, die sich im Bereich des Unheimlichen und der Dark Fantasy ansiedeln.
Vincent Preis: „Graues Land“ wurde für den Vincent Preis als „Bester Roman“ nominiert. Herzlichen Glückwunsch!
Michael Dissieux: Ich empfinde es als große Ehre, mich mit meinem Roman unter den fünf nominierten Autoren zu befinden.
Vincent Preis: Worum geht es in „Graues Land“?
Michael Dissieux: In erster Linie geht es um Harvey, der zurückgezogen in einem kleinen Häuschen lebt und sich aufopferungsvoll um seine schwerkranke Frau Sarah kümmert. Eines Tages bemerkt er, dass die Welt sich verändert hat. Ein grauer Schleier hat sich über das Land gelegt, es gibt kein Fernsehen und kein Telefon mehr. Die beunruhigenden Nachrichten, die er vor der Katastrophe im Fernsehen sah, sind erschreckende Wirklichkeit geworden. Durch terroristische Anschläge auf der ganzen Welt wurde die Menschheit durch frei gesetzte Viren ausgelöscht. Harvey kümmert sich weiterhin um seine Frau, versucht jedoch gleichzeitig, andere Überlebende zu finden und herauszubekommen, was mit der Welt geschehen ist.
Vincent Preis: Hat der Roman literarische Vorbilder und wie kam die Idee zu der Geschichte?
Michael Dissieux: Ich bin ein großer Fan von Endzeit- und Zombieromanen. Besonders die Geschichten von David Moody („Herbst“) und Brian Keene haben es mir angetan. Keene brachte mich auch auf die Idee des alten Harvey, denn auch in seinem Roman „Die Wurmgötter“ sind zwei alte Männer die Hauptprotagonisten.
Vincent Preis: Wie ist der Roman entstanden? Hast du dir Urlaub genommen oder ist es ein Feierabendroman?
Michael Dissieux: Der Roman entstand über einen Zeitraum von einem Jahr. Ich schreibe nach Feierabend oder am Wochenende. Viele Passagen wurden aber auch im Bus während meiner Pausen geschrieben.
Vincent Preis: Wie waren die Rückmeldungen bisher, sieht man mal von der Nominierung ab?
Michael Dissieux: Außerordentlich positiv, obwohl ich der Ansicht bin, dass viele Menschen zu viel Lob ausschütten. Man selbst ist mit seiner Arbeit ja nie zufrieden. Aber die Rezensionen im Internet (Amazon) und auch von Kollegen und Freunden waren durchweg erfreulich.
Vincent Preis: Warum erschien der Roman ausgerechnet im Luzifer Verlag? Und wie war die Zusammenarbeit?
Michael Dissieux: Auf den Luzifer-Verlag wurde ich durch eine Freundin, die ebenfalls schreibt, aufmerksam. Ich habe mich bei Steffen Janssen wie bei vielen anderen Verlagen beworben und diesmal Glück gehabt. Die Zusammenarbeit mit Steffen ist sehr angenehm und eng. Ich wage mal zu behaupten, dass ein kleines freundschaftliches Verhältnis entstanden ist.
Vincent Preis: Es gibt Gerüchte über eine Art Fortsetzung…
Michael Dissieux: Das ist richtig. Der Roman steht kurz vor der Fertigstellung. Was daraus wird, ob er veröffentlicht wird, liegt nicht nur in meiner Hand.
Vincent Preis: War „Graues Land“ dein Debütroman? Was gibt es sonst noch aus der Feder des Michael Dissieux?
Michael Dissieux: Ich habe 1997 einen Roman mit dem Titel „Blutiger Winter“ veröffentlicht, allerdings in einem Selbstkostenverlag. Damals sah ich das als einzige Chance, die man als Nobody bekommt. Heute weiß ich, dass es ein großer Fehler war. Also Hände weg von solchen Verlagen !! Ich habe einige Kurzgeschichten in den `John Sinclair´ Ausgaben des Bastei-Verlages als `Horrorstory der Woche´ unterbringen können, dazu einige Erzählungen in diversen Fanzines. Eine Zeit lang habe ich aktiv an der Romanreihe `Jessica Bannister´ mitgearbeitet, bis diese eingestellt wurde.
Vincent Preis: Als Saarländer arbeitest du bestimmt schon an der französischen Übersetzung.
Michael Dissieux: Bei meinen Französischkenntnissen wäre das das Ende meiner Karriere.
Vincent Preis: „Graues Land“ ist ja schon Geschichte, wenn auch eine sehr schöne. Gib uns doch mal einen Ausblick. Woran arbeitest du gerade und was dürfen wir in naher Zukunft an Veröffentlichungen erwarten?
Michael Dissieux: Im Moment arbeite ich noch an der Fortsetzung zu ` Graues Land´, sowie an einer Anthologie mit Endzeit- und Zombiegeschichten. Zudem habe ich einen Roman, den ich im Lovecraft´schen Sinne geschrieben habe und der zurzeit überarbeitet wird. Wie erwähnt, was Veröffentlichungen angeht, bin ich der falsche Ansprechpartner.
Vincent Preis: Es sind ja 5 Romane nominiert. Kennst du die Konkurrenz und wenn ja, wie siehst du deine Chancen?
Michael Dissieux: Ich muss gestehen, dass ich von den Nominierten nur Sebastian Fitzek kenne. Mit ihm in einer Reihe zu stehen, ist schon Ehre genug, schmälert aber meine Chancen auf ein Minimum.
Vincent Preis: Die Verleihung des Vincent Preis findet auf dem Marburg Con statt. Dein Verleger ist angekündigt. Wirst du auch da sein, was denkst du generell über Cons und wie findest du die deutsche Horrorszene?
Michael Dissieux: Ich habe vor, vor Ort zu sein, habe mir extra Urlaub genommen. Da ich noch recht neu in der Branche bin, wäre Marburg meine erste Con. Ich denke, dass solche Veranstaltungen ein idealer Ort sind, um Leute kennenzulernen und vielleicht selbst etwas bekannter zu werden. Was die deutsche Horrorszene betrifft ... ich glaube, dass deutsche Horrorautoren im Aufwind sind. Leute wie Markus K. Korb oder Andreas Gruber haben da großen Anteil dran. Ich denke, auf das Schattendasein deutscher Horrorliteratur wird nach und nach immer mehr Licht fallen.
Vincent Preis: Im Horror Forum bist du unter HPL Fan bekannt. Da liegt die Frage nach den literarischen Vorbildern nahe.
Michael Dissieux: Mein größtes Vorbild war natürlich immer Stephen King. Durch seine Bücher wurde ich selbst ans Schreiben herangeführt. Heute hat meine Begeisterung für King nachgelassen. Zu meinen Lieblingsautoren zählen David Moody, Brian Keene und besonders Greg F. Gifune. Auf dem Thron meiner literarischen Vorbilder sitzt unumstößlich H. P. Lovecraft.
Vincent Preis: Gibt es auch deutschsprachige Autoren die du schätzt?
Michael Dissieux: Ich bin ein großer Fan von Markus K. Korb, mit dem ich auch privaten Kontakt pflege. Zu meinen Favoriten zählt auch Sebastian Fitzek.
Vincent Preis: Was fehlt der Szene heutzutage noch?
Michael Dissieux: Die Anerkennung, die sie verdient. Aber die Horrorszene ist auf einen sehr guten Weg.
Vincent Preis: Und abschließend. Was wünschst du dir für die Zukunft?
Michael Dissieux: Mein größter Wunsch ist, dass `Graues Land´ keine Eintagsfliege bleibt und ich den Leuten auch weiterhin einige kalte Lesestunden bereiten kann. Zu wissen, dass es da einige Menschen gibt, die meine Geschichten gut finden, ist der größte Ansporn für mich. Mein zweitgrößter Wunsch ist der Vincent Preis. :-)
Michael Dissieux: Ich bin 44 Jahre alt und arbeite als Busfahrer im Linienverkehr in Saarbrücken. Ich schreibe seit 33 Jahren Kurzgeschichten und Romane, die sich im Bereich des Unheimlichen und der Dark Fantasy ansiedeln.
Vincent Preis: „Graues Land“ wurde für den Vincent Preis als „Bester Roman“ nominiert. Herzlichen Glückwunsch!
Michael Dissieux: Ich empfinde es als große Ehre, mich mit meinem Roman unter den fünf nominierten Autoren zu befinden.
Vincent Preis: Worum geht es in „Graues Land“?
Michael Dissieux: In erster Linie geht es um Harvey, der zurückgezogen in einem kleinen Häuschen lebt und sich aufopferungsvoll um seine schwerkranke Frau Sarah kümmert. Eines Tages bemerkt er, dass die Welt sich verändert hat. Ein grauer Schleier hat sich über das Land gelegt, es gibt kein Fernsehen und kein Telefon mehr. Die beunruhigenden Nachrichten, die er vor der Katastrophe im Fernsehen sah, sind erschreckende Wirklichkeit geworden. Durch terroristische Anschläge auf der ganzen Welt wurde die Menschheit durch frei gesetzte Viren ausgelöscht. Harvey kümmert sich weiterhin um seine Frau, versucht jedoch gleichzeitig, andere Überlebende zu finden und herauszubekommen, was mit der Welt geschehen ist.
Vincent Preis: Hat der Roman literarische Vorbilder und wie kam die Idee zu der Geschichte?
Michael Dissieux: Ich bin ein großer Fan von Endzeit- und Zombieromanen. Besonders die Geschichten von David Moody („Herbst“) und Brian Keene haben es mir angetan. Keene brachte mich auch auf die Idee des alten Harvey, denn auch in seinem Roman „Die Wurmgötter“ sind zwei alte Männer die Hauptprotagonisten.
Vincent Preis: Wie ist der Roman entstanden? Hast du dir Urlaub genommen oder ist es ein Feierabendroman?
Michael Dissieux: Der Roman entstand über einen Zeitraum von einem Jahr. Ich schreibe nach Feierabend oder am Wochenende. Viele Passagen wurden aber auch im Bus während meiner Pausen geschrieben.
Vincent Preis: Wie waren die Rückmeldungen bisher, sieht man mal von der Nominierung ab?
Michael Dissieux: Außerordentlich positiv, obwohl ich der Ansicht bin, dass viele Menschen zu viel Lob ausschütten. Man selbst ist mit seiner Arbeit ja nie zufrieden. Aber die Rezensionen im Internet (Amazon) und auch von Kollegen und Freunden waren durchweg erfreulich.
Vincent Preis: Warum erschien der Roman ausgerechnet im Luzifer Verlag? Und wie war die Zusammenarbeit?
Michael Dissieux: Auf den Luzifer-Verlag wurde ich durch eine Freundin, die ebenfalls schreibt, aufmerksam. Ich habe mich bei Steffen Janssen wie bei vielen anderen Verlagen beworben und diesmal Glück gehabt. Die Zusammenarbeit mit Steffen ist sehr angenehm und eng. Ich wage mal zu behaupten, dass ein kleines freundschaftliches Verhältnis entstanden ist.
Vincent Preis: Es gibt Gerüchte über eine Art Fortsetzung…
Michael Dissieux: Das ist richtig. Der Roman steht kurz vor der Fertigstellung. Was daraus wird, ob er veröffentlicht wird, liegt nicht nur in meiner Hand.
Vincent Preis: War „Graues Land“ dein Debütroman? Was gibt es sonst noch aus der Feder des Michael Dissieux?
Michael Dissieux: Ich habe 1997 einen Roman mit dem Titel „Blutiger Winter“ veröffentlicht, allerdings in einem Selbstkostenverlag. Damals sah ich das als einzige Chance, die man als Nobody bekommt. Heute weiß ich, dass es ein großer Fehler war. Also Hände weg von solchen Verlagen !! Ich habe einige Kurzgeschichten in den `John Sinclair´ Ausgaben des Bastei-Verlages als `Horrorstory der Woche´ unterbringen können, dazu einige Erzählungen in diversen Fanzines. Eine Zeit lang habe ich aktiv an der Romanreihe `Jessica Bannister´ mitgearbeitet, bis diese eingestellt wurde.
Vincent Preis: Als Saarländer arbeitest du bestimmt schon an der französischen Übersetzung.
Michael Dissieux: Bei meinen Französischkenntnissen wäre das das Ende meiner Karriere.
Vincent Preis: „Graues Land“ ist ja schon Geschichte, wenn auch eine sehr schöne. Gib uns doch mal einen Ausblick. Woran arbeitest du gerade und was dürfen wir in naher Zukunft an Veröffentlichungen erwarten?
Michael Dissieux: Im Moment arbeite ich noch an der Fortsetzung zu ` Graues Land´, sowie an einer Anthologie mit Endzeit- und Zombiegeschichten. Zudem habe ich einen Roman, den ich im Lovecraft´schen Sinne geschrieben habe und der zurzeit überarbeitet wird. Wie erwähnt, was Veröffentlichungen angeht, bin ich der falsche Ansprechpartner.
Vincent Preis: Es sind ja 5 Romane nominiert. Kennst du die Konkurrenz und wenn ja, wie siehst du deine Chancen?
Michael Dissieux: Ich muss gestehen, dass ich von den Nominierten nur Sebastian Fitzek kenne. Mit ihm in einer Reihe zu stehen, ist schon Ehre genug, schmälert aber meine Chancen auf ein Minimum.
Vincent Preis: Die Verleihung des Vincent Preis findet auf dem Marburg Con statt. Dein Verleger ist angekündigt. Wirst du auch da sein, was denkst du generell über Cons und wie findest du die deutsche Horrorszene?
Michael Dissieux: Ich habe vor, vor Ort zu sein, habe mir extra Urlaub genommen. Da ich noch recht neu in der Branche bin, wäre Marburg meine erste Con. Ich denke, dass solche Veranstaltungen ein idealer Ort sind, um Leute kennenzulernen und vielleicht selbst etwas bekannter zu werden. Was die deutsche Horrorszene betrifft ... ich glaube, dass deutsche Horrorautoren im Aufwind sind. Leute wie Markus K. Korb oder Andreas Gruber haben da großen Anteil dran. Ich denke, auf das Schattendasein deutscher Horrorliteratur wird nach und nach immer mehr Licht fallen.
Vincent Preis: Im Horror Forum bist du unter HPL Fan bekannt. Da liegt die Frage nach den literarischen Vorbildern nahe.
Michael Dissieux: Mein größtes Vorbild war natürlich immer Stephen King. Durch seine Bücher wurde ich selbst ans Schreiben herangeführt. Heute hat meine Begeisterung für King nachgelassen. Zu meinen Lieblingsautoren zählen David Moody, Brian Keene und besonders Greg F. Gifune. Auf dem Thron meiner literarischen Vorbilder sitzt unumstößlich H. P. Lovecraft.
Vincent Preis: Gibt es auch deutschsprachige Autoren die du schätzt?
Michael Dissieux: Ich bin ein großer Fan von Markus K. Korb, mit dem ich auch privaten Kontakt pflege. Zu meinen Favoriten zählt auch Sebastian Fitzek.
Vincent Preis: Was fehlt der Szene heutzutage noch?
Michael Dissieux: Die Anerkennung, die sie verdient. Aber die Horrorszene ist auf einen sehr guten Weg.
Vincent Preis: Und abschließend. Was wünschst du dir für die Zukunft?
Michael Dissieux: Mein größter Wunsch ist, dass `Graues Land´ keine Eintagsfliege bleibt und ich den Leuten auch weiterhin einige kalte Lesestunden bereiten kann. Zu wissen, dass es da einige Menschen gibt, die meine Geschichten gut finden, ist der größte Ansporn für mich. Mein zweitgrößter Wunsch ist der Vincent Preis. :-)
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