Dunkle Gestalten: Gisela Weinhändler und Sabine Brandl (Interview)
Michael
Schmidt: Herzlichen Glückwunsch! Eure „Dunkle Gestalten: Geschichten aus dem Dorf“ aus dem muc Verlag ist für den VincentPreis 2024 als „Beste Anthologie“ nominiert!
Ganz herzlichen Dank! Wir freuen uns sehr über die Nominierung! Es
sind so viele tolle Publikationen im Rennen. Es ist für uns eine Ehre mit dabei
zu sein. Danke auch für die Möglichkeit des Interviews und danke an alle die
uns unterstützen.
Michael Schmidt: Ihr seid das Herausgeberduo. Stellt euch doch bitte mal vor!
Mein Name ist
Sabine Brandl und ich bin 1977 in München geboren. Ich bin als Autorin und
Herausgeberin aktiv. Mein Schwerpunkt als Autorin liegt auf dem Schreiben
lesbischer Liebesromane, aber ich verfasse auch Kurzgeschichten und Gedichte zu
ganz verschiedenen Themen. Mich interessieren Genres wie Thriller, Krimi,
Horror und Mystery, deshalb baue ich gerne Elemente daraus in meinen Büchern
und kurzen Texten ein und wähle als Herausgeberin gerne Ausschreibungsthemen in
diesen Genres. Bisher
habe ich sechs Romane veröffentlicht, zuletzt „BeGeistert von dir“ gemeinsam
mit der Autorin Julia Dankers. Mein siebter Roman ist derzeit im Lektorat. Als
Herausgeberin bin ich aktuell ebenfalls das siebte Mal tätig, derzeit für die Horror-Anthologie
„Monster 2.0“, die ich gemeinsam mit dem Autor Alexander Klymchuk auf den Weg
bringe.
Die Wahl des Dorfes als Kulisse war für uns von besonderer
Bedeutung – eine bewusste Entscheidung, die nicht nur unsere eigene Verbindung
zu solchen Orten widerspiegelt, sondern auch ihre universelle Präsenz
hervorhebt. Dörfer gibt es nun mal überall, unabhängig von Regionen oder
Grenzen. Wir selbst sind in Dörfern aufgewachsen und kennen den einzigartigen
und oft widersprüchlichen Charakter dieser Lebenswelt. Es ist ein Ort, der mit
einer scheinbaren Idylle lockt, eine Welt voller Möglichkeiten und farbenfroher
Fassaden – aber auch eine, die eine tiefere Dunkelheit verbirgt. Diese Facetten
können auf den ersten Blick greifbar sein, wie alte, schwere Eichenholzmöbel,
die eine bedrückende Atmosphäre tragen. Oder sie zeigen sich in subtilerer Form:
Menschen, die innere Abgründe in sich tragen, oder jene, die sich bewusst gegen
das harmonische Gefüge eines Dorfes stellen. Diese unausgesprochenen
Geschichten sind es, die uns faszinieren.
Die Idee zu dieser Anthologie? Es war ein Sommerabend in
München, ein Balkon hoch über der Stadt, und wir hörten gemeinsam die neuesten
Black- und Death-Metal-Alben. Es war Musik, die nicht nur Gespräche beflügelte,
sondern auch etwas in uns wachrief. Wir sprachen über Ausschreibungsthemen,
über Möglichkeiten und darüber, welche Geschichten uns wirklich antreiben. Und
dann, fast beiläufig, lenkte sich unser Gespräch auf Dörfer – auf ihre
Bewohner, ihre Atmosphäre, auf all das, was direkt oder indirekt damit
verbunden ist. Was als lockerer Gedankenaustausch begann, entwickelte sich
schnell zu einer klaren Vision: Wir wollten Geschichten sammeln, die sich mit
„dunklen Gestalten“ in den Mikrokosmen eines Dorflebens beschäftigen. Zugleich
wollten wir keine Grenzen setzen. Keine starren Genrekonventionen, keine
regionalen Vorgaben. Alles war erlaubt, solange die Handlung das Dorf, diesen
seltsamen Dreh- und Angelpunkt, auf irgendeine Weise berührte – egal ob durch
Zombies, Hexen, Aliens, Psychopath:innen oder Figuren aus der Fantasy und
Science-Fiction.
Das Ergebnis hat uns zutiefst bewegt und überwältigt. Über 500
Einsendungen sind bei uns eingegangen –jede auf ihre Weise einzigartig. Die
Auswahl war eine Herausforderung, ja, fast eine Art bittersüßer Qual, weil so
viele spannende Geschichten auf uns warteten. Am Ende ist „Dunkle Gestalten“
ein Buch geworden, das uns nicht nur stolz macht, sondern uns auch daran
erinnert, warum wir diese Arbeit lieben. Es ist weit mehr als eine Sammlung von
gruseligen Anekdoten aus dem Dorfleben. Es ist ein Kaleidoskop der menschlichen
Seele, das sich mutig mit den Abgründen und Geheimnissen auseinandersetzt, die
oft verborgen bleiben. Dunkel, vielseitig und zutiefst mitreißend – dieses Buch
zeigt, was passiert, wenn das Alltägliche zur Bühne für das Unheimliche wird.
Michael
Schmidt: Wie zufrieden seid ihr mit dem Buch und welche Geschichten ragen raus?
Natürlich freuen wir uns über das Ergebnis der Ausschreibung. Über
500 Texte wurden eingereicht – eine Zahl, die nicht nur beeindruckt, sondern
auch berührt. So viel Herzblut, kreative Energie und Mut, sich an einem
Wettbewerb zu beteiligen – das ist nicht selbstverständlich. Jeder einzelne
Text hatte eine eigene Stimme, eine Geschichte, die erzählt werden wollte, und
das spürte man mit jeder Zeile, die wir lasen. Zugegeben, die Vielfalt und
Qualität der Beiträge machte die Auswahl nicht gerade leichter. Jede von uns
hatte am Ende 70 bis 100 Texte markiert, die uns besonders ans Herz gewachsen
waren – kleine Schätze, die für uns unbedingt ins Buch „gehörten“. Am Ende
blieben 24 Geschichten, die uns beide gleichermaßen überzeugt hatten und hinter
denen wir bis heute mit voller Überzeugung stehen. Da gibt es so direkt keine
Geschichten, die herausragen.
Eine Sache hat uns aber besonders tief berührt: Einige der
Geschichten stammten von sehr jungen Autor*innen, die erstaunlich reife,
originelle und kreative Perspektiven auf Papier brachten. Manche von ihnen
wagten sich zum allerersten Mal an einen Wettbewerb oder sogar an das Schreiben
der ersten Kurzgeschichte. Wir sind überzeugt, dass diese Leute, wenn sie dran
bleiben, in der literarischen Szene weit kommen könnten. Wir hoffen sehr von
ihnen noch mehr lesen zu dürfen.
Michael
Schmidt: Wird es einen zweiten Band geben?
Nein. Wir hätten sicherlich bei so vielen sehr guten Texten
einen zweiten oder gar einen dritten Band machen können. Das ist leider auch
ein zeitliches und organisatorisches Problem: Wir haben einige andere Projekte,
um dir wir uns kümmern wollen.
Michael
Schmidt: Der muc Verlag ist mir bisher nicht für Horrorliteratur aufgefallen.
Wie kam es zur Verlagswahl und was zeichnet den Verlag aus?
Der muc Verlag konzentriert sich nicht ausschließlich auf
Horrorliteratur – und ehrlicherweise war das auch niemals die Hauptintention
des Verlags. Das Motto „von dunkel bis bunt – wir lieben Vielfalt“ spiegelt die
Philosophie des Verlags wider. Der Verlag will sich einem breiten Spektrum von
Themen und Genres widmen. Geschichten kommen aus unterschiedlichen Welten. Ob
düstere Dramatik, Science-Fiction oder bunte Unterhaltung – das Portfolio ist
ein Ausdruck von Vielfalt. So stehen z. B. aktuell ein Lyrikband und ein
erfrischender Unterhaltungsroman mit lesbischen Hauptfiguren neben einem
bevorstehenden Projekt, das sich thematisch den klassischen Monstern widmet, im
Fokus.
Es gab keine Suche nach dem „richtigen“ Verlag – wir sind der
Verlag.
Im Jahr 2012 haben wir den muc Verlag gegründet, aus einem
Wunsch heraus, ein Zuhause für Geschichten zu schaffen, die uns bewegen und die
in ihrer Individualität besonderen Raum verdienen. Seit der Gründung entwickeln
wir uns stetig weiter. Wir machen Fehler und lernen jeden Tag dazu, und
gleichzeitig behalten wir unsere Prinzipien fest im Blick – vielleicht ist es
genau das, was uns ausmacht: Wir wollen authentisch bleiben. Versprechen, die
größer sind als das, was wir leisten können, geben wir nicht. Wir wissen genau,
was wir können, und wir wissen genauso, wo unsere Grenzen liegen. Es ist ein
Balanceakt zwischen unseren künstlerischen Ambitionen und dem Leben jenseits
des Literaturbetriebs.
Im Vergleich zu vielen Verlagen bringen wir deutlich weniger
Titel heraus. Jeder Titel, den wir veröffentlichen, ist für uns etwas
Besonderes und verdient, mit Zeit und Sorgfalt entwickelt zu werden.
Massenproduktion? Nein, das ist nicht unser Weg. Wir nehmen uns die Zeit, die
wir brauchen – und wir nehmen sie uns gerne. Nur so können wir langfristig
weitermachen.
Michael
Schmidt: Ihr habt noch mindestens eine weitere Anthologie als Herausgeberinnen
zu verantworten. Worum geht es da?
Ja, das stimmt. Unsere Tätigkeit als gemeinsame Herausgeberinnen
begann mit der Anthologie „AnXt“, die wir 2022 veröffentlicht haben. Zuvor gab
es andere Bücher, die wir jeweils alleine auf den Markt brachten. Gerne stellen
wir die beiden gemeinsamen Anthologien kurz vor. Beide Anthologien sind das
Ergebnis von öffentlichen Ausschreibungen, die wir initiierten.
„AnXt“ ist ein Abbild menschlicher Schattenseiten. Ein Ort, an
dem unterdrückte Ängste und beklemmende Wahrheiten zum Leben erwachen. Darin
werden Geschichten von blutrünstigen Vampiren oder mörderischen Psychopathen
erzählt, von gigantischen Spinnen oder zutiefst gebrochenen Seelen. In den
Geschichten zeigt sich, dass das Erschreckendste nicht das Übernatürliche,
sondern der Mensch selbst ist – mit all seinen unausgesprochenen Abgründen,
seinen innersten Obsessionen und seinen düsteren Träumen. Schauplätze wie verlassene
Höhlen oder einsame Tankstellen sind dabei nur Vehikel, um den Leser*innen eine
tiefere Ebene zu zeigen.
Mit „Mensch 3.0“, unserer zweiten Anthologie, erschienen 2023,
haben wir uns konsequent in eine völlig neue Richtung gewagt und dabei mit
unserer Ausschreibung spannende Fragen zu unserer Zukunft als Menschen
gestellt. Diese Veröffentlichung zeigt einen Blick auf eine mögliche Welt, die
wir uns gerade erst ansatzweise vorstellen können. Mit ihren 31 Geschichten ist
„Mensch 3.0“ ein Werk, das nicht einfach konsumiert werden möchte – es fordert
dazu auf, innezuhalten und über das Menschsein nachzudenken. Was bedeutet es,
wenn Maschinen uns nicht mehr nur unterstützen, sondern beginnen, soziale
Partner*innen zu werden? Wie gehen wir um mit der Idee, einen Teil von uns
selbst durch Technologie zu ersetzen? Und wie begegnen wir der ethischen Frage,
ob Leben irgendwann zu einer Ware werden könnte – manipuliert, austauschbar und
handelbar? Die Geschichten in dieser Anthologie sind mehr als Science-Fiction,
sie stellen Fragen, die uns alle berühren und irgendwann auch betreffen werden.
Enorm gefreut hat uns, dass wir mit Mensch 3.0 2023 bei der
BuCon den Goldenen Stephan für die beste Anthologie erhalten haben. Danke
nochmals für alle, die damals für das Buch gestimmt haben.
Michael
Schmidt: Schreibt ihr auch selbst?
Ich (Gisela) sehe meinen Schwerpunkt nicht im Schreiben, sondern
im Organisieren und Planen. Vor ein paar Jahren schrieb ich aber einen
gesellschaftskritischen Text und ein Gedicht, beide Texte wurden dann Teil
einer Anthologie – für mich ein kleiner Moment des Stolzes, der mir gezeigt
hat, dass das Schreiben eine tiefgehende Ausdrucksmöglichkeit für das ist, was
mich bewegt. Verraten möchte ich, dass ich eine Idee für einen Roman in mir
trage. Doch ein Buch ist so viel mehr als nur eine Idee, und ich habe bis jetzt
noch keinen einzigen Satz konkret zu Papier gebracht.
Ich (Sabine) Ja. Mein Schwerpunkt liegt im Schreiben von Romanen
mit lesbischen Hauptfiguren, davon sind aktuell sechs veröffentlicht, der
siebte ist im Lektorat beim Main Verlag. Ich spiele aber, wie eingangs erwähnt,
gerne mit den Genregrenzen und verwende Elemente aus den Bereichen Thriller,
Krimi, Horror und Mystery. Im Vordergrund
stehen bei mir stets die Charaktere und deren Entwicklung und Beziehung
zueinander. Hin
und wieder riskiere ich auch gerne einen Blick in menschliche (Un-)Tiefen und
Abgründe. So habe ich schon einige Horror- und Krimi-Kurzgeschichten verfasst
und veröffentlicht. Auch in meinen letzten vier Romanen kommt es neben romantischer
Annäherung der weiblichen Hauptfiguren auch zu Spuk, mysteriösen Erscheinungen
und seltsamen, beunruhigend realistischen Albträumen. Zudem geht es um rätselhafte
Todesfälle aus der Vergangenheit, denen die Protagonistinnen in der Gegenwart
nachspüren müssen. Dabei gibt´s auch einige schaurige Gänsehaut- und WTF-Momente.
Aber hauptsächlich sind meine Romane humorvoll - und trotz tiefsinniger Anteile,
gewisser Hürden und Problemen für die Hauptfiguren sowie düsterer Gruselsituationen
- mit einer Leichtigkeit geschrieben, bei der sich die Leser*innen (fast immer)
wohlfühlen können. Begriffe wie „cosy“ und „ghostly“ treffen es wohl ganz gut. Na
gut. bei meinem Ostsee-Psycho-Krimi „Das Rätsel um Cecile“ geht es bisweilen
etwas härter zu, aber auch hier gibt es nach einigen Twists und
Überraschungsmomenten ein versöhnliches Ende und was fürs Herz. Wer weiß –
vielleicht schreibe ich irgendwann mal einen richtig schaurigen und bösen
Thriller? Aber zunächst ist Cosy-Crime bzw. Liebesroman mit Geist angesagt.
Michael
Schmidt: Als Herausgeber sondiert man auch den Markt. Wie würdet ihr die
deutschsprachige Phantastikszene beschreiben?
Aus unserer Perspektive ist es nicht einfach, diese Frage zu
beantworten – das hat viel damit zu tun, dass wir nicht fest in der
Phantastikszene verwurzelt sind. Wir bewegen uns mit unseren Büchern und
Projekten in ganz verschiedenen Szenen, so z.B. auch in der Lyrik-Szene oder
der queeren Literaturszene – überall gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. Wir
sondieren den Markt nicht systematisch. Vielmehr folgen wir unserer Intuition
und ganz klar dem, was uns Spaß macht – und lassen uns von dem leiten, was uns
gerade inspiriert. Freilich denken wir an die Zukunft und überlegen, wie wir
mit dem muc Verlag weiter bestehen können. Eine Strategie braucht es da in
jedem Fall. Im Grunde bleiben wir trotzdem bei dem, wo wir meinen, dass das für
uns beide passt. Dieses Vorgehen schenkt uns eine besondere Freiheit.
Veranstaltungen wie Messen, Foren oder andere Netzwerke, die es
uns erlauben könnten, tiefer in die Phantastikszene einzutauchen, sind bislang
nicht Teil unseres täglichen Lebens. Das ist keine bewusste Entscheidung gegen
diese Welten, sondern eher eine Frage der Zeit – Zeit, die wir einfach nicht
haben.
Unsere Verbindung zur Phantastikszene spielt sich ausschließlich
auf Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram ab. Dort entdecken wir
Werke, die Menschen dahinter und können dadurch Einblick gewinnen. Gelegentlich
kommt es auch zu persönlichen Begegnungen – uns hat es z. B. 2024 sehr gefreut,
als wir erstmals auf Thomas Karg getroffen sind, er ist ja in der
Phantastikszene fest mit im Boot und (zurecht) sehr erfolgreich. Vor gut 15
Jahren hatten wir tatsächlich noch einen besseren Überblick über die Szene bzw.
haben da einiges mitbekommen, so z. B. auch, dass es den Vincent Preis gibt oder
auch, dass es einige Literaturforen gibt, die sich ausschließlich mit
Phantastik befassen. Bei der erwähnten Künstlergruppe (Realtraum e.V) waren ab
2008 Leute dabei, die sich literarisch schwerpunktmäßig der Phantastik, dem
Horror oder Science-Fiction widmeten. 2011 hat dann ein Mitglied unseres
Vereins zusammen mit anderen einen eigenen Verein aus der Taufe gehoben, nämlich
»Die Phantasten« – der Verein hat dann 2011 gleich auch die mucCon (für
phantastische Literatur) veranstaltet. Wir hatten da einen Stand, allerdings
noch nicht als Herausgeberinnen oder Verlag, sondern als Vertreterinnen des
Realtraum. Wir lernten da auch Tina und Torsten Low kennen, die da ja bereits
seit ein paar Jährchen die Phantastische Bücherszene aufmischten. Wir erinnern
uns gerne an die Begegnung und finden es schade, dass die mucCon nur wenige
Male stattfand. Da hätte langfristig etwas sehr Tolles daraus werden können.
Zurück zur Phantastik-Szene: Es beeindruckt uns zutiefst, wenn
wir sehen, wie kreativ und leidenschaftlich viele Autor*innen, Verlage und
andere Akteur*innen ihre Projekte vorantreiben. Das zu sehen ist sehr
inspirierend und verdient größte Anerkennung. Wir möchten uns daher keinesfalls
anmaßen, pauschale Urteile zur Szene zu treffen. Es gibt so viele Expert*innen,
die sich seit Jahren mit dem Genre beschäftigen und unschätzbares Wissen
besitzen, das uns ganz klar fehlt. Es gibt eine enorme Qualität und Vielfalt von
Veröffentlichungen in diesem Bereich. Dabei fasziniert uns besonders der
Selfpublishing-Sektor. Ohne Frage gibt es hier und da gestalterische Details,
die optimiert werden könnten, aber inhaltlich stehen viele dieser Werke denen
großer Verlage oft um nichts nach. Im Gegenteil: Die meisten dieser Bücher
erreichen eine erzählerische und gestalterische Qualität, die größere Maßstäbe
setzt und zu den besten Vergleichswerken aus dem Buchhandel aufschließen kann. Hervorheben
möchten wir da wirklich auch die Leute, die mit im Rennen beim Vincent Preis
sind. Es sind großartige Bücher.
Wenn wir jedoch über diese Fülle nachdenken, über die schiere
Masse an Erscheinungen, die jedes Jahr ihren Weg auf den Markt findet, spüren
wir eine Ehrfurcht und fragen uns: „Wie machen die das bloß? Können wir da –
als Herausgeberinnen und Verlag – überhaupt mithalten?“
Die Phantastikszene als Ganzes bleibt für uns eher ein offenes
Feld, das wir mit neugierigen Augen betrachten.
Michael
Schmidt: Was lest ihr selbst?
Ich (Gisela) lese derzeit „Flussgefährtinnen“ von Brigitte Pons,
„Zeitalter der Erkenntnis“ von Eric Kandel, „Die deutsche Kurzgeschichte“ von
Leonie Marx und ansonsten Exposés, die beim muc Verlag eintreffen.
Ich (Sabine) lese aktuell hauptsächlich die Texte, die für
unsere Ausschreibung „Monster 2.0“ eingereicht wurden. Nebenher lese ich den
Krimi „Mord im Altmühltal“ von Martin Meyer.
Michael
Schmidt: Noch ein Wort an die Meute dort draußen!
Habt
Spaß bei dem, was ihr tut und seid freundlich zueinander.
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