Vincent Voss zum Preisgeld beim Vincent Preis

 


Michael Schmidt: Hallo Vincent! Als mehrfacher Vincent Preis Träger habe ich dich schon ein paarmal interviewt. Heute ist der Anlass aber ein anderer. Der Vincent Preis ist mittlerweile auf deine Initiative hin dotiert. Wie kam es dazu?

Vincent Voss: Na ja, es gab einige Diskussionen im Phantastik-Literatur-Forum dazu und dann haben wir uns dafür entschieden. Letztlich dienen die Gelder, die wir 1 zu 1 an die Kunstschaffenden durchreichen, die Leistungen in diesem Genre zu wertschätzen. Ich glaube nach den bisherigen Erfahrungen, dass da auch ankommt.

Michael Schmidt: Welche Kategorien werden dotiert und wie hoch ist das Preisgeld?


Vincent Voss: Preise können wirbisher vergeben in den Kategorien Bester Roman, Beste Illustration und Beste Kurzgeschichte. Das sind m.E. auch die Kernstücke des VP. Beim Roman sind es immerhin 500€ für den ersten Platz, 200€ für den Zweiten und 100€ für den Dritten. Bei den Illustrationen sind es bisher 200€ für den ersten Platz, 100 € für den zweiten Platz und 50€ für den Dritten. Bei den Kurzgeschichten sind es 150€ für den ersten Platz, 100€ für den Zweiten, 50€ für den Dritten, 30€ und 20€ für den vierten und fünften Platz. Gerade bei den Kurzgeschichten ist das oft mehr, als man überhaupt mit einer Kurzgeschichte überhaupt einfährt. Und die prämierten Kurzgeschichten sind allesamt von hoher Qualität. Schade, dass sie so wenig Beachtung finden.

Michael Schmidt: Seit wann gibt es diese Dotierung?

Vincent Voss: Seit 2022 machen wir das und ich hoffe, es hat noch lange Bestand.

Michael Schmidt: Wer sind die Sponsoren?

Vincent Voss: PAN e.V. waren sofort von der Idee begeistert und haben unterstützt. Dann immer dabei waren der Torsten Low Verlag und Thomas Williams.

Michael Schmidt: Werden weitere Sponsoren gesucht und wohin sollen sich potenzielle Geldgeber wenden?

Vincent Voss: Sehr gerne. Ein erstrebenswertes Ziel wäre es noch den Heftroman zu prämieren, die Storysammlung und die Rubriken zum Roman hin anzugleichen. Das ist definitiv noch Luft nach oben. Haben wir das, ist auch erst mal gut.

Michael Schmidt: Wie war das bisherige Feedback derjenigen, die ein Preisgeld erhalten haben?

Vincent Voss: Immer positiv. Ehrlich, wer kann es denn nicht gebrauchen? Dann gab es dieses Jahr tatsächlich auch immer noch Überraschungen. Leute, die nichts von einer Nominierung wussten und vom Preisgeld auch nicht. Das war schon sehr lustig.

Michael SchmidtSiehst du durch die Preisgelder einen positiven Effekt für den Vincent Preis?

Vincent Voss: Schon, ja. Es wertet meines Erachtens nach die Kunstschaffenden noch mehr auf. Der VP ist für mich eine Art Scheinzwerg. In Anlehnung an den Scheinriesen aus Jim Knopf und die wilde 13. Ich meine damit, dass es leider echt mühsam ist, die Leute zur Abstimmung und Teilnahme zu bewegen, der Preis aber eine enorme Ausstrahlung in und auf die Szene hat. Was ein gewisser Herr Schmidt samt Team da über Jahre geschaffen hat, ist enorm!

Michael SchmidtVielleicht eine kurze Einschätzung deinerseits über die aktuelle deutschsprachige Horrorgemeinde?

Vincent Voss: Alive in the underground, würde ich nach wie vor sagen. Es gibt nach wie vor großartige Projekte und gelegentlich Publikumsverlage, die sich dem Genre zuwenden.

Michael SchmidtNoch ein Wort an die Meute dort draußen!

Vincent Voss: Lest mehr Horror, es lohnt sich!


Die Gewinner des Vincent Preis 2024

 

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