Vincent Voss (Interview)
Michael Schmidt: Es ist Marburg Con, dicht gedrängt finden sich Bücherzombies, Buchstabenghouls und Illustrationsvampire. Mitten drin steht die Helene Fischer des Horrors und dreht sich rum. In welches Gesicht schaut ein Besucher?
Vincent Voss: In das freundlich lächelnde Gesicht eines Soziopathen.
Michael Schmidt: Infiltriert ist…
Vincent Voss: ein Horror-Roman, der meine großen Themen Wasser und Zombies um einen apokalyptischen Near-Fiction-Anteil erweitert.
Michael Schmidt:…und sollte warum gelesen werden?
Vincent Voss: Damit ich noch mehr Lust habe, den nächsten zu schreiben.
Michael Schmidt: Ich habe den Überblick verloren. Wie viele Horrorromane hast du schon veröffentlicht?
Vincent Voss: Ich auch. Zumal die Frage ist, ob auch Kurzromane und Thriller mit Horroranteilen gelten. Insgesamt wäre dann „Infiltriert“ mein zwölfter Roman.
Michael Schmidt: Hast du einen persönlichen Favorit darunter?
Vincent Voss: erst mal immer den Aktuellsten. Und dann: Jedes Kind ist anders und wir haben sie trotzdem alle gleich lieb.
Vincent Voss: Yeah! Hab ich nicht mit gerechnet und hat mich derbe gefreut. Der Vincent-Preis ist für mich schon immer was Besonderes.
Michael Schmidt: Worum geht es in der Story?
Vincent Voss: Es ist eine Verquickung aus persönlichen ekstatischen Festival/Band- und Konzert-Erlebnissen mit einem klassischen Doppelgängerplot, der ein besonderes genital hat.
Michael Schmidt: Du bist ein Mann der Tat und arbeitest seit dem Frühjahr beim Vincent Preis mit. Macht das Sinn?
Vincent Voss: Puh, schwer zu sagen. Ich mag gerne Interviews führen und immer, wenn ich Zeit habe, kommt da etwas zustande. Ich probiere das mal mit dem Fokus Vincent Preis und dann kann ich nächstes Jahr mehr dazu sagen. Auf jeden Fall werde ich jetzt nach dem letzten VP wieder aktiver.
Michael Schmidt: Seit kurzem bist du auch Mitglied bei PAN. Was ist das und muss man da als Horrorautor dabei sein?
Vincent Voss: Ich finde grundsätzlich immer, dass man in einer Community mit gleichen oder gar denselben Interessen immer stärker ist, als alleine. Noch habe ich mich da noch nicht so aktiv eingebracht, weil der Schwerpunkt 2019in der ersten Hälfte für mich darauf lag, möglichst viel zu lesen. Jetzt mal schauen …
Michael Schmidt: Wie würdest du die deutschsprachige Phantastik Szene skizzieren?
Vincent Voss: Ich finde, diese Szene ist immer prozessual. Wie jede eigentlich. Was mir an ihr gefällt, ist dass sie überwiegend aus liebenswerten Menschen besteht, zumindest in den Kreisen in denen ich mich bewege. Ich glaube aber, man muss die Szene von der Verlagswelt der Publikumswelt abtrennen. Die kenne ich kaum und die arbeiten auch anders und haben daher auch noch einmal eine ganz andere Reichweite. Dort am Ende schlummern vielleicht gigantisch große andere Szenen als die, die ich kenne. Du hast schon gemerkt, dass ich eben mit verstellter Stimme geschrieben habe, oder?
Michael Schmidt: Du schreibst auch Fantasy und SF…
Vincent Voss: Jepp. Beides bockt auch, wenn Horror drin sein darf. Und beides unterliegt einem anderen Schreibduktus, finde ich. SF ist vermeintlich ernsthafter und Fantasy ausführlicher.
Michael Schmidt: Was wünschst du dir für die nächsten zwei Jahre?
Vincent Voss: In etwas so viel Spaß wie die letzten beiden Jahre und dass weniger Weggefährten sterben müssen.
Vincent Voss: 1>2
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