Ingo Scharnewski: Der Hund, der auf zwei Namen hörte

Vor genau einer Woche lud der Kollege Derek Palmer zu einer kleinen Party anläßlich seines 29. Geburtstages ein - sein letzter in den Twenties. Wir Gäste sollten mit einer gehörigen Portion gespielten Mitleids oder Bedauerns und mitgebrachtem Eßbaren - egal was - sowie Getränken aller Art zum Gelingen des Abends beitragen. Die Clowfielder scheinen eine ganz eigene Art von Humor kultiviert zu haben, wie Du ja bereits meinem letzten Brief entnehmen konntest. Ich traute mir nicht zu, einen auch nur halbwegs zumutbaren Salat anzurichten und beschloß deshalb, besonders im Hinblick auf die anwesenden Damen, leckeres Gebäck und Konfekt einzukaufen. Um meinen Plan nicht vorzeitig zu offenbaren, fragte ich nicht im Kollegenkreis, sondern in meiner außerhalb der Kanzlei verbrachten Mittagspause eine kompetent wirkende Dame auf der Straße nach der besten Adresse am Platze. Sie empfahl mir Merricks in der Bleecher Street.



Dieser 19. Mai wird mir unvergeßlich bleiben, solange ich lebe. Mich bediente ein Mädchen, dessen Anmut mich sofort verzauberte, dessen entzückendes Lächeln mich gefangennahm und dessen Stimme unbeschreiblich wohlklingend war. Selbst die Herausgabe des Wechselgeldes geschah mit einer Grazie, die nicht zu übertreffen gewesen wäre. Ich kann mir Dein Lächeln beim Lesen dieser Zeilen lebhaft vorstellen, Tom, aber glaube mir: ich übertreibe nicht!
Den Abend bei Derek, der ein voller Erfolg war, habe ich sehr genossen, aber meine Gedanken waren des Öfteren in der Bleecher Street.

Informationen und Bezugsmöglichkeit finden sich auf der BunTES-Abenteuer Webseite.

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