Horst-Dieter Radke: Der dunkle Pfad
In der Reihe BunTES Abenteuer erschien jüngst Horst-Dieter Radkes Novelle "Der dunkle Pfad".
Etwas trieb sie auf das dunkle Loch zu. Sie stürzte, wurde hochgerissen und wieder vorangetrieben. Sie wollte sich wehren, sich umwenden, dem Antreiber ins Gesicht sehen. Es ging nicht. Nur vorwärts, vorwärts und das Loch wuchs ihr in aller Schrecklichkeit entgegen. Dann war nur noch Schwärze. Sie schrie – und riss die Augen auf. Die Wange brannte von dem Schlag und sie sah in das Gesicht ihres Mannes, Sorge in den Augen. Sie kuschelte sich an ihn, legte ihren Kopf an seine beharrte Brust, roch seinen Schweiß, den er sich nur selten vom Körper wusch – dann schlief sie ein.
Sie hat schon immer mit der Angst vor dem Wald gelebt; war als Kind im Dorf aufgewachsen an der Seite zum Fluss hin und mit Freude schon früh auf den Feldern dabei. Den Wald jedoch mied sie und weder mit anderen Kindern, noch zur Begleitung des Vaters ging sie in seine Nähe. Sie konnte nicht sagen, wann diese Angst begann. Wenn sich ihr diese Frage stellte – gleich ob innerlich oder durch andere Menschen – wich sie aus und sagte „Schon immer!”
Seit sie dem Schmied zur Frau gegeben wurde, lebte sie am Rande des Dorfes mit Blick auf den Wald, und das – nicht der grobe, ständig schwitzende und stinkende Mann – machte ihr das Leben zur Qual. Auch er konnte sie nicht bewegen in den Wald zu gehen. Seinen barschen Befehl, Holz zu sammeln, ignorierte sie und er akzeptierte dies irgendwann, nachdem er sie zum wiederholten Male blutig und bewusstlos geschlagen hatte.
Besonders beängstigend für sie war der Pfad, der in den Wald hinein führte. Dort, wo er sich mit dem Wald traf und in ihm verschwand, war für sie der Beginn alles Unheimlichen und Bösen. Immer wieder erwachte sie schreiend, den Traum noch klar vor Augen, in dem sie auf diesem endlosen Pfad dahinlief.
Informationen und Bezugsmöglichkeit finden sich auf der BunTES-Abenteuer Webseite.
Etwas trieb sie auf das dunkle Loch zu. Sie stürzte, wurde hochgerissen und wieder vorangetrieben. Sie wollte sich wehren, sich umwenden, dem Antreiber ins Gesicht sehen. Es ging nicht. Nur vorwärts, vorwärts und das Loch wuchs ihr in aller Schrecklichkeit entgegen. Dann war nur noch Schwärze. Sie schrie – und riss die Augen auf. Die Wange brannte von dem Schlag und sie sah in das Gesicht ihres Mannes, Sorge in den Augen. Sie kuschelte sich an ihn, legte ihren Kopf an seine beharrte Brust, roch seinen Schweiß, den er sich nur selten vom Körper wusch – dann schlief sie ein.
Sie hat schon immer mit der Angst vor dem Wald gelebt; war als Kind im Dorf aufgewachsen an der Seite zum Fluss hin und mit Freude schon früh auf den Feldern dabei. Den Wald jedoch mied sie und weder mit anderen Kindern, noch zur Begleitung des Vaters ging sie in seine Nähe. Sie konnte nicht sagen, wann diese Angst begann. Wenn sich ihr diese Frage stellte – gleich ob innerlich oder durch andere Menschen – wich sie aus und sagte „Schon immer!”
Seit sie dem Schmied zur Frau gegeben wurde, lebte sie am Rande des Dorfes mit Blick auf den Wald, und das – nicht der grobe, ständig schwitzende und stinkende Mann – machte ihr das Leben zur Qual. Auch er konnte sie nicht bewegen in den Wald zu gehen. Seinen barschen Befehl, Holz zu sammeln, ignorierte sie und er akzeptierte dies irgendwann, nachdem er sie zum wiederholten Male blutig und bewusstlos geschlagen hatte.
Besonders beängstigend für sie war der Pfad, der in den Wald hinein führte. Dort, wo er sich mit dem Wald traf und in ihm verschwand, war für sie der Beginn alles Unheimlichen und Bösen. Immer wieder erwachte sie schreiend, den Traum noch klar vor Augen, in dem sie auf diesem endlosen Pfad dahinlief.
Informationen und Bezugsmöglichkeit finden sich auf der BunTES-Abenteuer Webseite.
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