Interview mit Fred Ink

 

Stell dir einen schlichten, schwarzen Raum vor, zwei sich gegenüberstehende blutrote Kanapees, einen schlichten, weiß lackierten Tisch, eine weiße Vase mit einer schwarzen Dahlie zum Inhalt. Im Hintergrund hören wir David Bowie Ziggy Stardust (1972)  

 VV: Moin Fred, herzlich Willkommen hier beim Vincent Preis. Schön, dass du da bist. Was möchtest du trinken?


FI: Moin Vincent! Schönes Ambiente, gefällt mir! Ich hätte gern einen Single Malt, angesichts der aktuellen Hitzewelle am liebsten was Maritimes. Ein Talisker wäre geil!

VV: Bevor wir auf dein aktuelles Buch „Hexenhaus“ eingehen, möchte ich erst einmal wissen, wer ist denn eigentlich Fred Ink. Also, wer bist du? Was machst du so?

 FI: Frag mich lieber, was ich noch nicht gemacht habe. ;)

Im Ernst: Ich bin Ergotherapeut, habe aber nie wirklich als solcher gearbeitet. Außerdem Diplombiologe mit Schwerpunkt Neurobiologie, aber auch als solcher konnte ich nie so recht Fuß fassen. Diverse Nebenjobs umfassten die Tätigkeit in einer Nudelfabrik, die industrielle Buchbinderei, das professionelle Bemalen von Miniaturen, das Sortieren von Briefen sowie einen Lektoratsservice. Außerdem bin ich natürlich Autor, derzeit sogar hauptberuflich.

Ich mag düstere und phantastische Geschichten (egal in welcher Darreichungsform), Rockmusik und Katzen. Sofern der Körper mitspielt, gebe ich mir außerdem Mühe, regelmäßig Sport zu treiben.




 VV: Über Facebook kriege ich mit, dass du aktuell vom Buchversand abgeschnitten bist? Jekaterinburg und mit deiner Frau auf Welttournee. Wohnst du etwa auch Hinter den Winkeln? Seid ihr Rockstars?

 FI: Jekaterinburg liegt tatsächlich ziemlich hinter den Winkeln. Der (Buch)Versand ist nicht komplett abgeschnitten, aber doch so umständlich, langwierig und teuer geworden, dass er aktuell schlicht keinen Sinn macht. Weshalb wir hier sind und was uns hergeführt hat, kann ich leider nicht näher ausführen, genau wie sämtliche Fragen rund um unser derzeitiges Gastland und dessen Aktivitäten – dir ist die Gesetzeslage hier sicherlich bekannt.

Rockstars sind wir leider nicht, aber das ist vermutlich ganz gut so – ich hatte mit 27 trotzdem eine recht ruppige Zeit, und wer weiß, ob es mich mit (noch) mehr Sex, Drugs & Rock 'n' Roll noch gäbe …

 VV: Nun zum versteckten Hinweis … „Hinter den Winkeln“ und „Crossover“ sind ja deine beiden Vorgängerromane. Beide habe ich gelesen, umso doller freute ich mich auf das Hexenhaus. Erzähl doch mal, wie du darangegangen bist? Wie kamst du zur Idee? Wie zum Schreiben? Darf auch gerne ausführlicher werden …

 FI: Zum Schreiben kam ich im Zuge der angesprochenen „ruppigen Zeit“. Ich hatte einiges zu verarbeiten, und weil ich schon immer gern kleinere Geschichten verfasst hatte, habe ich es auf diesem Weg probiert. Wurde dann direkt ein 1000seitiges Epos, und außerdem ziemlich verrückt und düster. Ich schätze, die beiden Adjektive taugen bis heute ganz gut, um meine Geschichten zu beschreiben. Ich mag es gerne etwas abgedreht, mit frischen, unverbrauchten Ideen. Wichtig ist mir dabei allerdings, dass alles Hand und Fuß hat und innerhalb der von mir etablierten Regeln Sinn ergibt. Solange das gegeben ist, darf in meinen Stories prinzipiell alles passieren.

Eigentlich verflechte ich meine verschiedenen Bücher schon von Beginn an. „Hinter den Winkeln“ und „Crossover“ sind auch nicht die einzigen Romane, deren Fühler sich bis ins Hexenhaus erstrecken – wer tief genug einsteigt, kann noch mehr entdecken.

Ich gebe mir viel Mühe, damit die einzelnen Werke eigenständig funktionieren, aber ich möchte treue Leser auch belohnen, indem sie den einen oder anderen Verweis entdecken oder so manche Figur wiedererkennen. Und außerdem gibt es natürlich ein „Großes Ganzes“, das im Hintergrund abläuft und sich nach und nach herauskristallisiert, wenn man die Zeichen zu deuten weiß.

Wie ich zu meinen Ideen komme, weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Ich plotte auch nicht immer alles durch, sondern habe mehr eine grobe Roadmap mit Zwischenstopps im Kopf. Den Rest entdecke ich während des Schreibens selbst, und auf diese Weise entstand schon so mancher Mäander, der sich im Nachhinein als Highlight entpuppt hat. Für die aktuelle Reihe „ Die Akte Arkham“ (deren erster Band „Hexenhaus“ ist) habe ich ebenfalls nur einzelne Stationen vor Augen, die Protagonist Walter Dekker abklappern wird, sowie einen Endpunkt, an den ihn die Reise schließlich führt. Und natürlich gibt es Pläne, wie das alles wieder mit anderen Geschichten verflochten sein wird. Aber darüber hinaus lasse ich mich selbst überraschen.

 VV: Spielst du Rollenspiel? Wenn ja, welche?

 FI: Für Pen & Paper fehlt mir leider eine entsprechende Gruppe, ansonsten wäre ich da mit Feuereifer dabei! Ich liebe aber Rollenspiele auf der Konsole (Fallout, Skyrim, Dragon Age etc.) und spiele außerdem viele Brett- und Miniaturenspiele mit Rollenspieleinschlag (Favoriten: Shadows of Brimstone, Dungeon Universalis, Fallout: Wasteland Warfare).

 VV: Und wie stehst du zu Lovecraft? Wie kam es dazu?

 FI: Ich liebe seine Geschichten bzw. das Genre des kosmischen Horrors, das es ohne Lovecraft nicht gäbe. Was seine Person angeht, sehe ich die Sache etwas differenzierter, immerhin machte er aus seinen rassistischen Ansichten keinen Hehl. Andererseits war Lovecraft aber auch so etwas wie ein Universalgelehrter, und das, obwohl er keinen Schulabschluss vorweisen konnte und sich sein gesamtes Wissen selbst aneignete. In jedem Fall  ist er wohl – zumindest meiner Meinung nach – faszinierend. Und ohne seine grandiosen Erzählungen wäre meine Fantasie wohl niemals stark genug angeregt worden, um mich den Wunsch verspüren zu lassen, selbst mit dem Schreiben zu beginnen.

Mit Anfang 20 habe ich mir seine erste Geschichte einverleibt – ich glaube, es war „Der Ruf des Cthulhu“ , und zwar als Hörbuch. In den folgenden Jahren saugte ich dann alles von Lovecraft in mich auf, was ich finden konnte.

 VV: Wie bist du denn ganz grundsätzlich zum Horror gekommen? Was fasziniert dich an dem Genre?

 FI: Ich habe schon als Kind Heavy Metal gehört, Bücher von Stephen King gelesen und mit meinen Freunden Horrorfilme geguckt, wenn unsere Eltern es nicht mitbekamen. Vielleicht war es dieser Reiz des Verbotenen, der mich damals infiziert und bis heute nicht losgelassen hat. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht so genau, aber ich weiß, dass mir Horror Spaß macht und ich mich dort schriftstellerisch wohl fühle.

 VV: In „Hexenhaus“ gelingt dir das große Kunststück, dass das Buch einerseits als Standalone-Roman gelesen werden könnte, andererseits tauchen viele alte Bekannte auf. Vor allem geht es mit Walter weiter. Wie bist du auf Walter gestoßen?



 

FI: In vielen Figuren steckt etwas von ihren jeweiligen Autoren. So ist es auch hier. Zwar klebt an meinen Hacken kein Fluch (zumindest hoffe ich das), aber auch ich bin ein Meister der Pechsträhnen und habe schon so manches technische Spielzeug durch bloße Berührung zum Tode verurteilt. Hinzu kam der Wunsch, eine Noir-artige Erzählung in Arkham anzusiedeln, die natürlich einen passenden Protagonisten benötigte. Da lag der Griff zum Privatschnüffler nahe und Walter Dekker war geboren.

 VV: Du quälst ihn ja ganz schön. Mit einem Fluch. Sind das Analogien zu jemandem, den du kennst? Oder wie bist du darauf gekommen?

 FI: Siehe oben. Ob sich mir jemals ein Ausweg aus der Misere bieten wird? Wem werde ich Abbitte leisten müssen? Vielleicht erfahren wir das ja eines Tages in meinen Memoiren.

VV: Wer deine Werke kennt, weiß, dass du keine Scheu hast, einen opulenten Weltenbau vorauszusetzen. Alles aus dem Bauch heraus, oder hast du etwas, womit du Strukturen schaffst?

FI: Wie gesagt ist mir wichtig, dass alles innerhalb der gesteckten Grenzen Sinn ergibt. Je mehr man sich ausdenkt und je mehr Haken die Handlung schlägt, desto schwieriger wird das, aber ich denke, es gelingt mir recht gut. Ich mag meine Welt(en) und habe gern in ihnen zu tun, das hilft bei der Sache sicherlich.

Vermutlich sollte ich mir mehr Notizen machen, aber bisher konnte ich noch alle Ungereimtheiten beim Korrekturlesen erspähen und ausmerzen (oder einer meiner tollen Testleser hat sie mir um die Ohren gehauen). Bei komplizierteren Erzählweisen und einer Vielzahl an Figuren kommt aber auch ein Faulpelz wie ich nicht um zusätzliche Aufzeichnungen und Zeitstrahlen herum.

 VV: Wie weit planst du denn im Voraus? Ich meine, ich finde nach Hexenhaus kann man auch sagen: Jetzt hat er den Tisch gedeckt und es kann gleich losgehen.

 FI: Vermutlich weniger weit, als du annimmst (zumindest jenseits von „Kriechzeug“, dem zweiten Band der Reihe – der ist nämlich so gut wie fertig). Ich weiß, wo „Die Akte Arkham“ hinsteuern soll und habe die eine oder andere Katastrophe im Kopf, die sich rund um Walter noch ereignen wird. Ein grober Pitch für Band 3 samt gegnerischer Fraktion geistert mir auch im Hirn herum. Aber das war’s. Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal sagen, wie viele Bücher die Reihe am Ende umfassen wird.

 VV: Hexenhaus hat bei KOVD ein Zuhause gefunden. Glückwunsch! Wie kam es dazu?

 FI: Danke! Ich habe dem Verlag das Manuskript angeboten und er wollte es gerne haben; spektakulärer wird es an dieser Stelle leider nicht. KOVD hatte ja zuvor schon die Neuauflage meines Romans „Crossover“ herausgegeben, daher waren die entsprechenden Kanäle schon vorhanden.

 VV: Kann man dich auch auf Messen treffen? Hältst du Kontakt zu Deiner Leserschaft?

 FI: Da ich leider meist hunderte oder gar tausende Kilometer entfernt bin, wenn irgendwelche Messen stattfinden, gestaltet sich das schwierig. Hinzu kommt, dass ich größere Menschenansammlungen meide, und zwar nicht erst seit Covid. Aber ich nehme mir fest vor, mich bei Gelegenheit tatsächlich einmal aus meinem Schneckenhaus hervorzuwagen und öffentlich blicken zu lassen. Bis dahin müssen die Leute per Facebook, Instagram oder über meine Homepage mit mir kommunizieren (was ich sehr gerne mache, der Austausch mit den Lesern bringt mir viel Freude).

Ganz wichtig an dieser Stelle: Vor etwa einem Jahr wurde mein Facebook-Account gehackt und ich komme seitdem nicht mehr an meine Autorenseite heran (die aber immer noch aktiv ist)! Es gibt daher seit einiger Zeit eine neue „Fred Ink“-Seite bei Facebook. Sie ist unter facebook.com/fredinkofficial zu erreichen!

 VV: Und wann schreibst du so? Was sind die passenden Momente?

 FI: Am liebsten nachts. Aber da ich aus Solidarität meinen Tagesablauf an den meiner Frau angepasst habe, meistens vormittags. Dazu bedarf es eines kräftigeren Arschtritts meinerseits, aber es klappt ganz gut.

 VV: Profitierst du beim Schreiben von deinem Biologiestudium? Wenn ja, wie?

 FI: Aber sicher! Schau (oder hör, denn es gibt seit einiger Zeit ein grandioses Hörbuch!) dir bei Gelegenheit doch mal meine Novelle „Wurmstichig“ an – ohne die besuchten Parasitologie-Vorlesungen wäre mir das alles niemals eingefallen. Und auch sonst schadet es nicht, wenn man über anatomisches und physiologisches Hintergrundwissen verfügt. Was ich im Studium gelernt habe, hilft mir ständig, und zwar immens.

VV: Jetzt wird es etwas persönlicher. Ist dir schon einmal etwas Unheimliches passiert, das du dir nicht erklären kannst?

FI: Als 2013, nach einer als Werbemaßnahme durchgeführten kostenlos-Aktion, mein Roman „Uppercut“ auf Platz 1 bei Amazon stand, verschwand er plötzlich spurlos. Bis der Support das Problem endlich behoben hatte (nach Wochen!), war das Buch aus sämtlichen Bestseller-Listen raus und dafür zigtausendfach illegal über diverse Piratenseiten heruntergeladen worden. Seither dümpelt es erfolglos vor sich hin. Ich weiß bis heute nicht, was da los war und wer zum Fick nicht wollte, dass ich Erfolg habe. Aber ohne Erlebnisse wie dieses gäbe es heute vermutlich keinen Walter Dekker.

VV: Gibt es für dich etwas Übersinnliches auf der Welt?  Parallelwelten? Ist so etwas möglich?

FI: Lustigerweise glaube ich überhaupt nicht an das Übersinnliche. Falls es etwas gibt, das man so bezeichnen könnte, haben wir es eben noch nicht verstanden. Hier spricht wohl der Wissenschaftler in mir, und der lässt sich nicht abstellen.

Nichtsdestotrotz habe ich natürlich einen Heidenspaß daran, mir solche Dinge auszudenken – nur für möglich oder gar wahr halte ich sie nicht. Parallelwelten bilden eine Ausnahme, immerhin erscheinen sie theoretisch möglich, zumindest nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand.

VV: Wann gruselst du dich?

 FI: Wenn ich Beatrix von Storch oder Alice Weidel sehen muss.

 VV: Okay, verständlich! Kommen wir jetzt zum Genre Horror/Dunkle Phantastik. Erst einmal vorweg. Siehst du dich in dem Genre oder wie würdest du sonst beschreiben, was du schreibst?

 FI: Das zu beantworten, finde ich ungemein schwer. Normalerweise sage ich dann „Phantastik mit Schwerpunkt Horror“, und viel enger kann man das wohl auch nicht eingrenzen. Allerdings habe ich auch schon Bücher ohne phantastische Elemente geschrieben (wie beispielsweise den angesprochenen Hardboiled-Thriller „Uppercut“).


 VV: Liest du auch in diesem Genre? Wenn ja, was denn so?

 

FI: Aber sicher doch! Im Moment „arbeite“ ich mich quer durch die deutschsprachigen Genrevertreter (Faye Hell, Baukowski, Torsten Scheib, Erik R. Andara sowie ein gewisser Vincent Voss, um nur einige zu nennen), aber auch große internationale  Namen wie King und Koontz finden sich in meinen Bücherregalen. Außerdem bin ich großer Fan von Terry Pratchett, und auch das eine oder andere Fantasy-Epos habe ich verschlungen (Tad Williams finde ich z.B. großartig). Selbstverständlich  muss ich hier außerdem noch Michael Marrak erwähnen, dessen „Lord Gamma“ mich seinerzeit schwer beeindruckt und inspiriert hat.

 

VV: Und wie schätzt du so die Szene ein?

FI: Schwierig. Die großen Verlage beschränken sich heutzutage ja meist auf blassen Einheitsbrei, mutigere Ideen und unkonventionelle Themen finden sich (fast)nur bei den Kleinverlagen und Selfpublishern – und die kämpfen vielfach ums Überleben. Ich habe schon einige Namen erscheinen und wieder verschwinden sehen, alle paar Monate liest man, dass wieder jemand übers Aufhören nachdenkt. Ich kann nur hoffen, dass ich nicht der Einzige bin, der sich geschworen hat, sich nicht unterkriegen zu lassen.


VV: Hast du ein Patentrezept, wie man mehr Reichweite erzeugen kann? Vorschläge? Oder bist du so zufrieden?

FI: Leider nein, und ich bin auch nicht zufrieden. Vielmehr geschieht immer dann, wenn es den Anschein hat, als würde endlich „der Knoten platzen“, irgendeine Katastrophe und ich lande wieder einmal auf der Fresse. Aber leider (oder gottlob, je nach Sichtweise) bin ich zu stur, um hinzuschmeißen.

Ich denke, es ist hilfreich, sich mit anderen Autoren zu vernetzen und den Kontakt zu den eigenen Lesern zu suchen und zu pflegen. Und natürlich die besten Geschichten abzuliefern, die man sich unter Qualen aus der bluttriefenden Brust zerren kann. Unterm Strich scheint eine dicke Werbekampagne aber deutlich mehr zu bringen als Herzblut, und die kann sich kaum einer der hiesigen Phantastik-Autoren leisten.

VV: Wie sieht es bei dir mit weiteren Projekten aus? Kannst und möchtest du schon etwas verraten?

 FI: Demnächst erscheint die Anthologie „In dunklen Ecken: Abgründige Geschichten“, in der neun Erzählungen von mir enthalten sein werden. Außerdem soll noch vor Ende des Jahres Band 2 der „Akte Arkham“ herauskommen (Titel: „Kriechzeug“). Im nächsten Jahr geht es dann wohl direkt mit Band 3 weiter. Danach schauen wir mal.

VV: Vielen Dank, und schön, dass du dich den Fragen gestellt hast!!

 FI: Aber gerne doch – schließlich wird man hier anständig bewirtet!


Bullets (Wie aus der Pistole geschossen …)


VV: Deine Lieblingsjahreszeit?

FI: Frühling

 VV: Lieblingsmonster?

 FI: Das Alien aus der gleichnamigen Filmreihe.

VV: Du darfst frei entscheiden,  wer Walter als Schauspieler spielen soll. Unabhängig vom Alter.

FI: Ein etwas heruntergewirtschafteter Jude Law würde wohl ganz gut passen. Tatsächlich habe ich mir bis eben aber noch nie Gedanken darüber gemacht und beschreibe meine Figuren auch absichtlich nie bis ins Detail, damit die Leser sich buchstäblich ein eigenes Bild machen können.

VV: Beste Lovecraft-Erzählung?

FI: Berge des Wahnsinns

VV: Warum?

FI: Weil das einfach eine so gewaltige, allumfassende Geschichte ist, gespickt mit biologischen, geologischen und (erfundenen) geschichtlichen Details, die sie nahezu greifbar machen. Dazu der Schauplatz (Antarktis), eine gewaltige Alien-Stadt samt totgeglaubter Urzeit-Monstren darin … what’s not to love?

VV: Guter Horror ist für mich … ?

FI: Unverbraucht.

VV: Whiskey, Gin oder Rum?

FI: Whisky ohne „e“, also aus Schottland (u. a.).

VV: Eine gute Lebensweisheit?

FI: Zu Vino sagt man nie no!

VV: Ein Ort, wo du unbedingt noch einmal hin willst??

FI: Neuseeland.

VV
: Deine persönliche Superkraft?


FI: Katze. (Und scheinbar Telekinese, da dieses wahre Wort nicht von mir getippt wurde.)

VV: Dein letzter Satz, bevor du den Bösewicht im Bosskampf wegpustest?

 FI: Hier würde ich gerne eine Szene aus meinem Roman „Crossover“ zitieren:


Ein anderer Mann hätte sich womöglich versucht gefühlt, (zensiert) einige letzte Worte an den Kopf zu schleudern. Ihm zu sagen, was er sich wo hinstecken sollte, oder ihn einfach wissen zu lassen, was er von ihm hielt. Manche Mörder bevorzugten es, die Orte zu benennen, an die sie die Seelen ihrer Opfer zu befördern gedachten.

Die Männer, die sich zu so etwas hinreißen ließen, waren für gewöhnlich diejenigen, die am Ende selbst in Leichensäcken steckten. Darum sagte (zensiert) überhaupt nichts mehr, sondern drückte einfach ab.




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