Das Team des Vincent Preises: Timo Mengel

 



Timo Mengel, hier vor dem Hintergrund des Marburger Blair-Witch-Waldes, 2020


Timo Mengel, geboren am 30. August 1985 in Marburg, absolvierte nach der Schulzeit eine Ausbildung zum Altenpfleger. Im Anschluss arbeitete er in einem Heim für Menschen mit geistiger Behinderung. Die Leidenschaft für düstere Geschichten begleitet ihn von klein auf. Zu seinen Lieblingsautoren zählen neben Stephen King und Dan Simmons auch Thriller-Autor Jean-Christophe Grange und Japan-Export Haruki Murakami. Seiner Heimatstadt ist er bis zum heutigen Zeitpunkt treugeblieben und lebt in Marburg.


Kontakt-Möglichkeit

E-Mail: T.a.mengel@web.de



Interview:


Wir wollen nicht mal eure Seelen ...“



Was befähigt dich, einen Literaturpreis zu verleihen?

Nicht viel mehr, als Leidenschaft (lacht). Aber glücklicherweise entscheiden wir drei Organisatoren (neben Timo Mengel auch noch Nina Horvath und Vincent Voss, Anm. des Interviewers) ja nicht, wer die Urkunde bekommt, sondern die Leute da draußen. Jeder, der mit düsterer Phantastik etwas anfangen kann, darf das als Aufforderung verstehen!



Dieses Jahr übernimmt zum ersten Mal ein Team die Organisation des Vincent-Preis. Davor gab es mehr oder weniger nur Michael Schmidt. Er war das alleinige Gesicht des Vincent. Wie kam es dazu?

Ja, Michael hat es von Anfang an praktisch in Personalunion durchgezogen. An dieser Stelle noch mal ein fettes Dankeschön dafür! Im Unterschied zu ihm sind wir aber faule Schweine und verteilen die Last lieber auf mehreren Schultern.



Was sind das für Lasten, die bei der Organisation des Preises auf die Macher zukommen?

Das Übliche. Viel Schreibkram, zeitintensive Planung. Wer übernimmt welche Aufgabe? Wann und wie veröffentlichen wir Ankündigungen? All das Zeug eben, an dem Stromberg krachend scheitern würde. Ha ha. Aber, hey, es macht Spaß. Der Ton in den Unterhaltungen ist locker und wir kommen bestens voran.



Sucht ihr noch Leute, die euch unter die Arme greifen?

Jepp, suchen wir. Zwei Helfer konnten wir schon auftreiben. Die werden sich in den nächsten Wochen auch hier auf dem Blog vorstellen ... und hoffentlich Gehaltvolleres zu sagen haben, als ich. Wer ebenfalls Lust drauf hat, zu unserer kleinen, unterhaltsamen Truppe hinzuzustoßen, schreibt einfach einen von uns über Facebook an oder wählt den Weg per Mail.



Ist die Arbeit im Team der einzige Unterschied zum bisherigen Vincent?

Sicherlich der Größte. Aber wir fahren auch eine etwas andere Strategie, wenn es darum geht, den Preis in das Bewusstsein der Leute zu prügeln; drängen mehr in die Sozialen Medien, schreiben Blogger an. Versuchen so, Interessierte auf den Vincent aufmerksam zu machen und mehr Wähler zu erreichen, was den Preis natürlich noch einmal aufwerten würde.



Inwiefern?

Je mehr Personen sich an der Abstimmung beteiligen, desto schöner ist es für die Gewinner, denen wir die Urkunden später in die Hand drücken, oder?



Klingt logisch.

Ist es auch (zwinkert).



Was hat den Ausschlag gegeben, dich für den Vincent Preis zu engagieren?

Der Vincent war für mich immer so etwas, wie eine feste Institution in der Welt der Phantastik. Als klar war, dass Michael nicht mehr weiter macht, hat sich die Frage gestellt: Was nun? Irgendwann haben sich dann mit mir, Nina und Vincent (der Voss, nicht der Preis) Leute gefunden, die nicht nur reden, sondern auch handeln wollten. Und hier sind wir nun ... und ganz nebenbei: Mir wurde von den Orgas des MarburgCon (auf ihm findet jedes Jahr die Verleihung des Vincent statt, Anmerkung des Interviewers) literweise kostenloser Kaffee versprochen.



Angst vor Kritik?

Nicht im Geringsten. Irgendwer wird immer was zu meckern haben. Damit kommen wir klar. Wäre das nicht so, wären wir sicher die Falschen an der falschen Stelle. Wer Kritik – ob nun berechtigt oder nicht – scheut, sollte sich nicht in die Öffentlichkeit wagen. Und machen wir uns nichts vor: Auch beim Vincent wird es Sachen zu kritisieren geben; wie bei jedem Preis. Keiner ist perfekt. Ob nun der Kurd-Laßwitz-Preis, der Emmy oder meinetwegen der Grand Prix de Eurovision. Wie viel Häme musste das Komitee der Burda-Stiftung über sich ergehen lassen, als die Bushido mit dem Integrationsbambi ausgezeichnet haben (lacht)? Dagegen dürfte das bisschen an Kritik, das auf uns zukommt, ganz gut zu verkraften sein.



Dein persönliches Lieblingswerk der dunklen Phantastik aus dem letzten Jahr?

Auch wenn man mir dafür ganz sicher keinen Kreativitätspreis verleihen wird - aber im letzten Jahr ging für mich nichts über Kings Blutige Nachrichten.



Stimmt, den Kreativitätspreis werden sie dafür wohl nicht springen lassen. Nicht mal die Burda-Stiftung.

Den hast du dir mit dieser Frage aber auch nicht gerade verdient, mein Freund!



Touché. Nichtsdestotrotz: Danke für deine Zeit und das kurzweilige Interview. Wir sind am Ende angelangt. Bleibt mir nur, dir und deinen Mitstreitern viel Erfolg zu wünschen.

Ebenso. Und an euch da draußen: Wir wollen nicht mal eure Seelen. Nur eure Stimmen. Also ... wählt! So viel kann ich versprechen: Auf unseren Stimmzetteln werden weder Laschet noch Olaf Scholz auftauchen.

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